zum Hauptinhalt

Politik: Krankenhäuser werden besser – aber Probleme bei Geburtshilfe

Berlin - Die deutschen Krankenhäuser werden immer besser. Das ist das Ergebnis eines Berichts für das Jahr 2006, den die Bundesgeschäftsstelle Qualitätssicherung (BQS) im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses jährlich erstellt.

Berlin - Die deutschen Krankenhäuser werden immer besser. Das ist das Ergebnis eines Berichts für das Jahr 2006, den die Bundesgeschäftsstelle Qualitätssicherung (BQS) im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses jährlich erstellt. Einen Qualitätssprung gab es etwa bei der Behandlung von Schenkelhalsfrakturen und in der Bypass-Chirurgie. Bei Brustkrebsoperationen spricht die BQS von „dramatischen Verbesserungen“. Erfreulich für die Patienten: Erstmals werden die Ergebnisse nicht nur pauschal, sondern teilweise auch klinikbezogen veröffentlicht. Von Ende November an kann sich jeder im Internet, etwa über die Website seiner Krankenkasse, über die Qualität seines Klinikums informieren.

Um Vergleichbarkeit zu erhalten, wurden bestimmte Indikatoren zugrunde gelegt. Das kann die Art der Behandlung ebenso sein wie die Zahl von Komplikationen nach dem Eingriff. Bei 158 von 180 Indikatoren sei die Versorgungssituation im Jahr 2006 zufriedenstellend oder gut gewesen, berichtete BQS-Geschäftsführer Christof Veit. Bei 22 Indikatoren habe man jedoch noch „besonderen Handlungsbedarf“ festgestellt. Das heißt dann etwa, dass der Dialog mit den Kliniken gesucht und auf Verbesserungen hingearbeitet wird. Probleme gibt es etwa bei der Geburtshilfe. So wird die durchschnittliche Zeitspanne vom Entschluss für einen Notfallkaiserschnitt bis zur Geburt des Kindes weiter als „kritisch“ bewertet. Auch die Versorgung zu früh geborener Säuglingen sei „qualitativ nicht ausreichend“. Dokumentiert wurden für den Bericht 16 Prozent aller 16,5 Millionen Krankenhausfälle des Jahres 2006. Das waren 2,64 Millionen Datensätze aus 1525 Kliniken.

Karin Stötzner, die Patientenvertreterin im Bundesausschuss, sprach von einem „Meilenstein“ in Sachen Transparenz, kritisierte das Qualitätssicherungs- verfahren jedoch als zu schwerfällig. So dauere die Einführung neuer Indikatoren Jahre, viele Fehler blieben „nach wie vor unsichtbar“ – und wenn sie aufgedeckt würden, liege es oft am jeweiligen Bundesland, ob Verbesserungen konsequent umgesetzt würden. Rainer Woratschka

Der Bericht im Netz:

www.bqs-qualitaetsreport.de

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false