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Politik: Krankenkassen in der Kritik

Die Krankenkassen haben im letzten Jahr einen Milliardenüberschuss eingefahren. Am Wochenende wurde bekannt, dass sich zahlreiche Kassenchefs überdurchschnittliche Gehaltssteigerungen gegönnt haben. Politiker aller Parteien und Ärzte fordern jetzt endlich Beitragssenkungen.

Berlin (07.03.2005, 10:19 Uhr) - Unionsgesundheitsexperte Wolfgang Zöller (CSU) sagte im Bayerischen Rundfunk, wenn die Finanzlage der Kassen so gut sei, «dass ich die Gehälter erhöhen kann, dann hätte ich zuerst einmal die Beiträge senken müssen». CDU-Sozialexperte Andreas Storm sagte der «B.Z.»: «So lange die Beiträge nicht sinken, sind weit überdurchschnittliche Gehaltssteigerungen bei den Kassenchefs nicht vermittelbar.» SPD-Fraktionsvize und Sozialexpertin Gudrun Schaich- Walch verlangte: «Wenn die Verwaltungsausgaben der Kassen gedeckelt sind, sollten auch die Vorstandsgehälter nur mit Augenmaß steigen.»

Der Sprecher des Ärzteverbands Hartmannbund, Peter Orthen-Rahner, sagte der «Berliner Zeitung»: «Millionen von Beitragszahlern haben Milliardenüberschüsse der Kassen erwirtschaftet und warten bisher vergeblich auf Beitragssenkungen.» Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) hatte wiederholt Beitragssenkungen gefordert. An die Kassenvorstände gerichtet, betonte Schmidt am Sonntag, die Leistung von Managern müsse ihrem Gehalt entsprechen.

Das Gehalt der Chefs des Essener Bundesverbandes der Betriebskrankenkassen (BKK), Wolfgang Schmeinck und Klaus-Dieter Voß, stieg beispielsweise auf 215 000 und 175 000 Euro. Der Schritt erfolgte nach BKK-Angaben bereits im September 2003. Einem Zeitungsbericht zufolge sind dies 8,5 und 10,5 Prozent mehr. (tso)

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