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Kranzniederlegung: Olmert erinnert an deportierte Juden

Israels Ministerpräsident Ehud Olmert hat bei seinem Deutschlandbesuch am Berliner Bahnhof Grunewald einen Kranz in Erinnerung an die von dort deportierten Juden niedergelegt.

Berlin - Vom so genannten Gleis 17 aus waren in der Nazi-Zeit mehr als 50.000 Männer, Frauen und Kinder in die Ghettos und Vernichtungslager gebracht worden. Was am Bahnhof Grunewald vor mehr als 60 Jahren geschehen sei, "erfüllt uns noch heute mit großer Scham, aber auch mit großer Trauer", sagte Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD).

Die Deutschen seien sich ihrer historischen Verantwortung bewusst, "allen Formen von Diskriminierung, von Rechtsextremismus und Antisemitismus mit aller Entschiedenheit entgegenzutreten, um eine demokratische und tolerante Gesellschaft zu gestalten, in der die Menschenrechte geachtet, Minderheiten respektiert und Vielfalt als Bereicherung geschätzt wird". Es sei die Verantwortung der Deutschen, dafür einzutreten, dass Israel "in international anerkannten Grenzen und frei von Angst und Terror" leben könne.

Wowereit: "Juden können wieder sicher in Berlin leben"

In Berlin ist das Bewusstsein für die historische Verantwortung nach Darstellung des Regierungschefs besonders lebendig. Es gebe eine Vielzahl von privaten Initiativen, die sich für das Gedenken an den Völkermord und seine Opfer engagierten. "Dass Juden heute wieder sicher in Berlin leben und diese Stadt für viele zu ihrer Heimat geworden ist, empfinden wir als großes Glück und als eine Verpflichtung zugleich", sagte Wowereit.

Am Mittag wollte Olmert mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) im Kanzleramt zusammenkommen. Bei dem Gespräch sollte die Lage im Nahen Osten im Mittelpunkt stehen. Anschließend wollten beide die Öffentlichkeit über die Ergebnisse des Treffens unterrichten. Am späten Nachmittag wollte Olmert mit Bundespräsident Horst Köhler im Schloss Bellevue zusammenkommen. (tso/ddp)

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