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Ein Hilfspaket des Roten Kreuzes, zerstört durch einen Luftangriff in der Nähe von Aleppo.

© Reuters

Krieg in Syrien: Das Leid der Syrer ist die Schande der Welt

Die Vereinten Nationen haben nach der Bombardierung eines Hilfskonvois die Hilfe für das eingekesselte Aleppo eingestellt. Wie es nun weitergeht, weiß keiner. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Gerd Appenzeller

Die ganze Hilflosigkeit der Vereinten Nationen und die Perversion einiger Mitgliedstaaten spiegelten sich in einem Gefühlsausbruch des sonst so beherrschten UN-Generalsekretärs Ban Ki Moon. In der Generaldebatte warf er den Repräsentanten der Völker vor, einige von ihnen würden Regierungen vertreten, die Gräueltaten gegen das syrische Volk ignoriert, möglich gemacht, finanziert oder sich selbst daran beteiligt hätten.

Glaube niemand, dass amerikanische, russische, iranische oder saudische Diplomaten von solchen Vorwürfen Ohrenschmerzen bekommen. Nach der Bombardierung eines UN-Hilfskonvois musste die Hilfe für die eingekesselte Bevölkerung Aleppos eingestellt werden. Weder die USA, die in Syrien selber bomben, noch Russland, das Assad bomben lässt, leiden unter dem Krieg.

Nach Moskau oder Washington werden keine Särge gebracht. Die Toten sind Syrer. Deren Schicksal ist Wladimir Putin egal. Barack Obama zieht nur rote Linien, die jeder übertritt. Nein, hier vernichten die da oben die da unten, und die Millionen Flüchtlinge kommen ja nur nach Europa. Nach Russland wollen sie nicht, in die USA dürfen sie nicht. Zumindest in der Heuchelei haben beide Länder Supermacht-Qualitäten.

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