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Kriminalität: In diesem Jahr fast 800 antisemitische Straftaten bundesweit

Antisemitische Kriminalität bleibt in Deutschland ein gravierendes Problem. Nahezu 800 einschlägige Straftaten hat die Polizei von Januar bis September bundesweit festgestellt.

Das ist der aktuellen Antwort der Bundesregierung auf Anfragen pro Quartal von Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau (Linke) und ihrer Fraktion zu entnehmen. Das Scheiben liegt dem Tagesspiegel vor. So meldete die Regierung für das dritte Quartal 267 Delikte, im zweiten Quartal waren es 266 und im ersten 264. Einziger Lichtblick: Die Teilmenge der in der Gesamtzahl von Januar bis September enthaltenen Gewaltdelikte ist mit 21 eher gering. Allerdings wurden 27 Personen bei antijüdischen Angriffen verletzt. Insgesamt 471 Tatverdächtige konnte die Polizei ermitteln, doch nur vier wurden festgenommen - und Haftbefehle gab es keinen einzigen.

Die antisemitischen Delikte ordnet die Polizei der rechten Kriminalität zu. Hier ergibt sich in der Summe nach neuen Angaben der Regierung, ebenfalls auf Anfragen von Pau und Linksfraktion, dass von Januar bis September mindestens 14.193 rechte Delikte, darunter 782 Gewalttaten, festgestellt wurden. Die Angaben liegen dem Tagesspiegel ebenfalls vor. 634 Menschen wurden bei Angriffen von Rechtsextremisten verletzt. Die Polizei ermittelte 5720 Tatverdächtige, davon wurden 210 vorläufig festgenommen und 15 in Untersuchungshaft gesteckt. Alle Zahlen sind vorläufig und werden vermutlich aufgrund von Nachmeldungen der Polizei noch steigen. (Tsp)

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