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Krisengebiet: Flüchtlinge aus Irak überlasten Nachbarländer

Nachbarstaaten schlagen Alarm: Über zwei Millionen Irak-Flüchtlinge überlasten die an das Krisengebiet angrenzenden Länder. Besonders die Gesundheitsversorgung der Flüchtlinge gerät zum Problem.

Angesichts von mehr als zwei Millionen Irak-Flüchtlingen schlagen die Nachbarstaaten Alarm: Vertreter der Nachbarländer warnten am Wochenende insbesondere vor einer Überlastung ihrer Gesundheitsversorgung. Schätzungen zufolge verlassen jeden Monat bis zu 60 000 Iraker ihre Heimat, 40 000 davon finden allein in Syrien Zuflucht. Auf einer von der Weltgesundheitsorganisation WHO organisierten Konferenz in der syrischen Hauptstadt Damaskus berichteten Experten aus dem Iran, Jordanien und Syrien von massiven Versorgungsengpässen.

Nach dem Zustrom von insgesamt 1,5 Millionen Irak-Flüchtlingen nach Syrien ist die Lage dort besonders gespannt. „Wir haben diese Herausforderung drei Jahre lang gemeistert. Aber jetzt kann Syrien diese Last nicht mehr alleine tragen“, sagte der syrische Gesundheitsminister Maher Hosami. Die Kosten der gesundheitlichen Versorgung der irakischen Flüchtlinge schätzte er auf insgesamt 60 Millionen Dollar. Dies sei ohne weitere internationale Unterstützung nicht zu schaffen.

Die am Sonntag eröffnete zweitägige Konferenz, an der auch Vertreter des Roten Kreuzes und des Roten Halbmondes sowie verschiedener UN-Organisationen teilnehmen, will regionale Ansätze entwerfen, um den Flüchtlingen sowie deren Gastländern unter die Arme zu greifen. Der stellvertretende syrische Außenminister Mekdad rief die USA und die Weltgemeinschaft auf, sein Land bei der Versorgung der Flüchtlinge zu unterstützen.

Bei einem Angriff auf das Haus eines turkmenischen Politikers in der nordirakischen Stadt Touz starben am Sonntagmorgen sechs Menschen, wie die Nachrichtenagentur Aswat al-Irak berichtete. Bewaffnete Männer seien am frühen Morgen in das Haus eingedrungen und hätten um sich geschossen. Mehrere Menschen seien verletzt worden. Einer der Verletzten starb wenig später im Krankenhaus. Ob der Politiker, dessen Name nicht mitgeteilt wurde, bei dem Angriff getötet wurde, war zunächst unklar.

Bei einer Explosion in der südirakischen Stadt Basra wurde nach Angaben von Aswat al-Irak eine Statue des Löwen von Babylon fast komplett zerstört. Unbekannte hätten die riesige Steinskulptur gesprengt, hieß es weiter. Die Statue galt als wichtiges Kulturgut. (mit dpa)

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