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Krisenregion: Sudan verkündet Waffenruhe in Darfur

Die Sudanesische Regierung hat zum Auftakt der Darfur-Friedensverhandlungen eine einseitige Waffenruhe bekannt gegeben. Die wichtigsten Rebellengruppen sagten das Treffen jedoch ab.

Zum Auftakt der Darfur-Friedensverhandlungen in Libyen hat UN-Generalsekretär Ban Ki Moon eine umgehende Einstellung aller Kämpfe gefordert. Nur so würden die Verhandlungsparteien zeigen, dass sie gewillt sind, dem Leiden der Menschen in der westsudanesischen Krisenprovinz Darfur ein Ende zu bereiten, sagte Ban in einer Rede in New York. Weil er nicht persönlich im libyschen Sirte anwesend sein konnte, ließ der UN-Generalsekretär die Ansprache seinem Sonderbeauftragten für Darfur, Jan Eliasson, übermitteln.

Die geplante "robuste Friedenstruppe" aus UN und Afrikanischer Union (AU) werde dazu beitragen, die Sicherheit in der Region wieder herzustellen, versprach Ban. Trotzdem gäbe es keine militärische Lösung für den Konflikt. "Nur durch politischen Dialog und umfassende Gespräche kann eine realisierbare, tragbare und umfassende Lösung für die Krise in Darfur gefunden werden", heißt es in der Rede des Generalsekretärs.

Schnelle Lösung nicht in Sicht

Eine schnelle Lösung scheint jedoch unwahrscheinlich. Einflussreiche Rebellenführer wie der Gründer der sudanesischen Befreiungsbewegung SLMA, Abdul Wahid, sowie die Führer weiterer Rebellengruppen hatten ihre Teilnahme an dem Treffen mit der sudanesischen Regierung abgesagt. Er sei sehr enttäuscht darüber, sagte Ban, die Tür stehe jedoch allen Parteien weiter offen. "Frieden ist ein Prozess und alle Probleme sollten in Sirte diskutiert werden und nicht anderswo. Wir, als internationale Gemeinschaft, werden bis zum Ende durchhalten", so Ban.

In Darfur kämpfen von der Regierung unterstützte Reitermilizen gegen schwarzafrikanische Rebellengruppen, die zum Teil auch untereinander zerstritten sind. In der Krisenregion sind bisher mindestens 200.000 Menschen ums Leben gekommen, mehr als zwei Millionen wurden vertrieben. In Sirte wollen die UN und die AU versuchen, die verfeindeten Parteien an einen Tisch zu bringen und einen Waffenstillstand zu erreichen. (mit dpa)

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