Politik: Krisensitzung in Caracas
Nach dem Tod von Chavez spekuliert sein Nachfolger über eine Verschwörung.
Caracas - Hugo Chavez ist tot. Der Gesundheitszustand des venezolanischen Präsidenten hatte sich seit Montag dramatisch verschlechtert. Nach einer vierten Krebsoperation litt er zuletzt an einer Atemwegsinfektion und unter Atemproblemen. In Caracas hatten sich am Dienstag angesichts der Entwicklung bereits ranghohe zivile und militärische Vertreter des Landes versammelt. Wie das Staatsfernsehen berichtete, kamen sie im Präsidentenpalast zusammen. Demnach rief Vizepräsident Nicolas Maduro, Chavez designierter Nachfolger, mehrere Minister und Militärangehörige sowie etwa 20 Gouverneure aus den Reihen der Regierungspartei in der Hauptstadt zusammen. Ob Chavez zu dem Zeitpunkt bereits gestorben war, war zunächst unklar.
Maduro spekulierte öffentlich über eine möglicherweise gezielt vorgenommene Infizierung des 58-jährigen Staatschefs mit der Krankheit. Er warf den „historischen Feinden“ Venezuelas, darunter den USA, vor, einen „psychologischen und schmutzigen Krieg“ gegen Venezuela zu führen. Als eine Reaktion verwies Maduro den US-Militärattaché David del Monaco des Landes, weil dieser „konspirative Pläne“ verfolgt habe. Er habe sich mit venezolanischen Militärs getroffen, um Pläne zur Destabilisierung des Landes voranzutreiben. Del Monaco habe 24 Stunden Zeit, Venezuela zu verlassen. Außenminister Elias Jaua kündigte kurz darauf mit derselben Begründung die Ausweisung eines zweiten US-Militärattachés, Deblin Costal, an.
Chavez war am 18. Februar nach mehr als zwei Monaten Aufenthalt in Kuba nach Caracas zurückgekehrt. In Havanna war er im Dezember zum vierten Mal wegen Krebs operiert worden. dpa/AFP
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