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Sigmar Gabriel bei einer Wahlkampfveranstaltung der SPD .

© Swen Pförtner/dpa

Kritik an der SPD: Gabriel dient vor allem sich selbst

Sigmar Gabriel kritisiert in einem Interview den Wahlkampf seiner Partei. Und verschweigt dabei seinen Anteil an der Misere der SPD. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Stephan-Andreas Casdorff

Wenn er nicht schon von sich selbst sagen würde, er werde künftig als „Wasserträger“ dienen – nach seinem jüngsten Interview würde Sigmar Gabriel schnell im Feld nach hinten durchgereicht. Wie er den Wahlkampf der SPD kritisiert! Alles, was er gemacht hat, war richtig, nur die anderen, die haben nicht verstanden, wie’s geht? Da stockt einem der Atem.

Zur Erinnerung: Gerade auch Gabriels mitunter rasante thematische Wenden mitsamt einem Mangel an Stetigkeit haben die Genossen – und ihn – dahin gebracht, wo sie jetzt stehen. Der bisherige Fraktionsvorsitzende Thomas Oppermann hatte Gabriel im Wahlkampf wiederholt eingeschärft, dass er eine dienende Rolle zu spielen habe. Und, ist es so gekommen? Nein. Seine innerparteilichen Gegner sehen sich voll bestätigt.

Sie sagen: Ist ja kein Wunder, der Mann dient vor allem sich selbst. So wird ihm der Verzicht auf die Spitzenkandidatur im Nachhinein nicht (mehr) als klug angerechnet, weil er seinerzeit in der Beliebtheit doch schon ziemlich am Ende war. Ein wichtiger vorderer Platz im Team SPD wird dem ehemaligen Vorsitzenden jetzt bestimmt nicht mehr so schnell angeboten. Gabriel ist gerade so was von ex.

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