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Politik: Kroatien: Minderheit darf nicht mehr italienisch sprechen

Die kroatische Regierung hat den Gebrauch der italienischen Sprache für die italienische Minderheit in der Adriahalbinsel Istrien eingeschränkt. Das Justizministerium in Zagreb hob am Montag einen Beschluss der Lokalbehörden auf, der Anfang des Monats den Gebrauch der italienischen mit der offiziellen kroatischen Sprache gleichgesetzt hatte.

Die kroatische Regierung hat den Gebrauch der italienischen Sprache für die italienische Minderheit in der Adriahalbinsel Istrien eingeschränkt. Das Justizministerium in Zagreb hob am Montag einen Beschluss der Lokalbehörden auf, der Anfang des Monats den Gebrauch der italienischen mit der offiziellen kroatischen Sprache gleichgesetzt hatte. In Istrien, das an Italien grenzt, lebt eine bedeutende italienische Minderheit. Die Macht in dem bekannten Touristengebiet hat der Istrische Demokratische Kongress (IDS), Koalitionspartner der Mitte-Links Regierung von Premier Ivica Racan. Die Koalitionspartner werfen der IDS vor, sich mit der Einführung der Zweisprachlichkeit vor den Ende Mai geplanten Kommunalwahlen bei der italienischen Minderheit anbiedern zu wollen.

Kroatische Kriegsveteranen protestierten unterdessen gegen die Arbeit von Ermittlern des UN-Kriegsverbrechertribunals an Massengräber im Süden des Landes. Exhumierungen aus Gräberfeldern in der Stadt Knin, in denen Überreste getöteter serbischer Zivilisten vermutet werden, seien deshalb verschoben worden, berichtete das kroatische Staatsfernsehen HRT. Polizeieinheiten schirmten das Gebiet um den Friedhof der Stadt Knin und die Ermittler des Tribunals am Montag ab, während die Spannungen stiegen. In Gräbern in der Nähe des Friedhofs in Knin werden nach neuen Angaben die Überreste von bis zu 310 ermordeten serbischen Zivilisten vermutet. Sie sollen im Sommer 1995 bei der kroatischen Krajina-Offensive gegen die Serbenhochburg getötet worden sein.

In Dubrovnik trafen am Montag Experten aus 42 Ländern zusammen, um über die wachsende Gefahr durch chemische und biologische Waffen in den Händen von Terroristen zu beraten. Bei der fünftägigen Tagung an der Adria sollen insgesamt 98 Untersuchungsberichte vorgestellt werden, teilten die Organisatoren zum Auftakt des Treffens mit.

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