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Kuba: Castro lässt Videobotschaft im Fernsehen ausstrahlen

Nach über einem Monat hat sich der erkrankte kubanische Staatschef Fidel Castro am Samstag in einer Videobotschaft erstmals wieder im kubanischen Staatsfernsehen gezeigt.

Havanna - Das Fernsehen zeigte den 80-Jährigen, wie er in tagesaktuellen Zeitungen blättert, ohne Hilfe läuft und telefoniert. Castro wandte sich in dem Video direkt an sein Volk: "Jetzt, wo unsere Feinde mich voreilig für todgeweiht oder tot erklärt haben, bin ich glücklich, unseren Landsleuten und Freunden in der Welt diesen kurzen Film zu schicken." Die Spekulationen in den ausländischen Medien zu seinem Gesundheitszustand spornten ihn an, "zu arbeiten und zu kämpfen".

Castro, der einen Trainingsanzug in den kubanischen Nationalfarben blau, weiß und rot mit seinem Namen auf der Brust trug, fügte hinzu, dass er an vielen der wichtigsten Entscheidungen der Kommunistischen Partei und der Regierung mitwirke.

Castro wirkte lebendiger als noch im September

Das US-Nachrichtenmagazin "Time" hatte vor drei Wochen berichtet, Castro habe Krebs im Endstadium. Castro hatte Ende Juli wegen einer Darmoperation, in deren Folge er fast 20 Kilogramm abnahm, erstmals seit 47 Jahren die Macht "vorübergehend" an seinen fünf Jahre jüngeren Bruder Raúl abgegeben. Der Gipfel der Blockfreien Staaten fand Mitte September ohne den erkrankten Präsidenten und Gastgeber in Havanna statt. Am Rande kam Fidel Castro aber mit mehreren Staatschefs zusammen. Bilder von diesen Treffen wurden im Fernsehen gezeigt. In dem neuen Film wirkt Castro vitaler als im September, auch wenn er nur langsam ging und seine Stimme etwas unsicher klang.

Der bolivianische Präsident Evo Morales hatte zuvor in La Paz gesagt, Castro würde "innerhalb von zwei bis drei Wochen" wieder regieren. Eine Quelle für seine Vermutungen nannte er jedoch nicht. (tso/AFP)

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