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Castro

© dpa

Kuba: Castro vor Comeback?

Scherzend und in rotem Adidas-Trainingsanzug zeigt sich Kubas Revolutionsführer Fidel Castro derzeit der Welt. Seine Tochter und Brasiliens Präsident Lula, der derzeit in Havanna weilt, bestätigen: Fidel geht es "sehr gut".

Der 81-jährige kubanische Revolutionsführer Fidel Castro ist nach Einschätzung des brasilianischen Präsidenten Inácio Lula da Silva bei bester Gesundheit und könnte bald wieder eine politische Rolle übernehmen. Castro sei auch geistig hellwach, sagte Lula nach einem zweieinhalbstündigen Treffen mit Kubas Machthaber, der 2006 seinem Bruder Raúl Castro die Staatsgeschäfte übertragen hatte und seitdem in der Öffentlichkeit nicht mehr aufgetreten war. Auf Fotos von dem Treffen ist Castro lachend in einer roten Adidas-Trainingsjacke zu sehen.

Lula war am Montagabend zum zweiten Mal in seiner Amtszeit zu einem Besuch in Havanna eingetroffen. Am Dienstag unterzeichneten er und der amtierende kubanische Staatschef Raúl Castro in Havanna eine Reihe von Wirtschaftsabkommen. Dabei wurde vereinbart, dass Brasilien bei der Suche nach möglichen Ölvorkommen vor Kubas Küste die Federführung übernimmt. Außerdem wurden unter anderem Verträge über brasilianische Kredite für die Modernisierung  einer Nickel-Fabrik und Importe landwirtschaftlicher Erzeugnisse geschlossen.

Verhältnis zu Brasilia zuletzt eingetrübt

Raúl Castros Tochter Mariela sagte unterdessen, ihrem Onkel Fidel gehe es "sehr gut". Der kubanische Präsident hatte die Amtsgeschäfte nach einer Darmoperation im Sommer 2006 "vorübergehend" an seinen jüngeren Bruder Raúl übergeben. Seitdem ist er nicht mehr in der Öffentlichkeit aufgetreten. Allerdings strahlt das Fernsehen gelegentlich vorab aufgezeichnete Beiträge mit ihm aus.

Mit Fidel Castro verbindet den aus der linken Gewerkschaftsbewegung stammenden Lula eine alte Freundschaft, die in jüngster Zeit jedoch etwas eingetrübt ist. Castro hatte Lula scharf dafür kritisiert, dass Brasilien aus Zuckerrohr den Bio-Kraftstoff Ethanol herstellt. Damit passe es sich den USA an und trage zu der Preisexplosion von Agrar-Gütern bei, lautete der Vorwurf. (jvo/AFP/dpa)
  

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