zum Hauptinhalt

Kuba: Fidel Castro zeigt sich im Fernsehen

Genau sechs Monate nach der vorübergehenden Machtübergabe an seinen Bruder Raúl ist Fidel Castro erstmals wieder im Fernsehen aufgetreten. Die Aufnahmen zeigen den kubanischen Staatschef mit seinem venezolanischen Kollegen Hugo Chávez.

Havanna - In den knapp sechsminütigen Aufnahmen empfängt der achtzigjährige Castro seinen Gast stehend und in einen Trainingsanzug in den kubanischen Nationalfarben gekleidet. Castro war seit einer Darmoperation im vergangenen Juli nicht mehr in der Öffentlichkeit aufgetreten. Seine letzte schriftliche Äußerung datierte vom 30. Dezember; die letzten Fernsehaufnahmen stammten vom 28. Oktober.

Die Aufnahmen stammten nach Angaben des staatlichen Fernsehens von einem zweistündigen Treffen der beiden Staatschefs, das am Montag in Havanna stattgefunden haben soll. Castro, der bedeutend gesünder wirkte als in den Aufnahmen von Oktober, sagte in der Aufzeichnung, seine Genesung sei "bei weitem keine verlorene Schlacht". Zu einem möglichen Rückkehr an die Macht sagte Fidel Castro in den Aufnahmen nichts. Die Führung in Havanna hatte immer betont, die Machtübergabe an Verteidigungsminister Raúl Castro sei nur vorübergehend.

Ende der Spekulationen?

Chávez sagte, Castro und er hätten eine Vielzahl Themen besprochen, die von Umwelt- und Klimafragen bis zu den "Bedrohungen des US-Imperiums für die Welt" gereicht hätten. Auf den Aufnahmen war zudem auch der Bruder des venezolanischen Präsidenten, Venezuelas Bildungsminister und ehemaliger Botschafter auf Kuba, Adán Chávez, zu sehen.

Die USA reagierten auf die Bilder des kubanischen Staatschefs mit dem Hinweis, die Aufnahmen änderten nicht die Politik Washingtons. "Unsere Position hat sich nicht geändert. Wir streben einen friedlichen Übergang zur Demokratie in Kuba an", sagte der Sprecher des Nationale Sicherheitsrates, Gordon Johndroe, der Nachrichtenagentur AFP.

Seit seiner Darmoperation wurde über den Gesundheitszustand Fidel Castros spekuliert, der von der kubanischen Regierung als Staatsgeheimnis behandelt wurde. Die spanische Zeitung "El País" hatte Mitte Januar berichtet, der Gesundheitszustand Fidel Castros sei nach drei fehlgeschlagenen Operationen sehr ernst. Der 80-Jährige leide an einer Bauchfellentzündung. Dem war allerdings der spanische Arzt José Luis García Sabrido entgegengetreten, der Castro im Dezember untersucht hatte. (tso/AFP)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false