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Politik: Kumaratunga klare Siegerin - mit Friedensappell tritt sie ihre zweite Amtszeit an

Bei der Präsidentschaftswahl in Sri Lanka ist Amtsinhaberin Chandrika Kumaratunga mit absoluter Mehrheit im Amt bestätigt worden. Auf die Präsidentin seien 51,1 Prozent der Stimmen entfallen, teilte die Wahlkommission am Mittwoch mit.

Bei der Präsidentschaftswahl in Sri Lanka ist Amtsinhaberin Chandrika Kumaratunga mit absoluter Mehrheit im Amt bestätigt worden. Auf die Präsidentin seien 51,1 Prozent der Stimmen entfallen, teilte die Wahlkommission am Mittwoch mit. Ihr wichtigster Gegenkandidat, Ranil Wickremesinghe, holte bei der Wahl am Vortag 42,7 Prozent der Stimmen. Insgesamt hatten sich 13 Kandidaten um die Stimmen der 11,8 Millionen Wahlberechtigten beworben. Während der Wahl kam es zu Zwischenfällen, bei denen mindestens sieben Menschen starben. Drei Tage vor der Wahl war Kumaratunga bei einem Sprengstoff-Attentat auf einer Wahlkampfveranstaltung verletzt worden.

Kumaratunga blieb bei der Wahl am Dienstag weit hinter ihrem Ergebnis von 1994 zurück, als sie mit 62 Prozent gewählt worden war. Nach Ansicht von Beobachtern waren viele Wähler enttäuscht darüber, dass die Präsidenten ihre Zusage eines Friedensschlusses mit den tamilischen Rebellen nicht einhielt. Kumaratunga rief nach Abgabe ihres Amtseids erneut zu Frieden auf. "Es gibt keinen Menschen auf der Erde, der mehr darauf aus ist, das scheußliche und sinnlose Blutvergießen und die Zerstörung in diesem Land zu beenden", sagte sie in einer kurzen Ansprache unter Tränen.

Trotz Drohungen der tamilischen Separatisten gaben etwa 73 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme ab. Eine höhere Wahlbeteiligung sei gewaltsam verhindert worden, berichtete das unabhängige Zentrum für Wahlbeobachtung. In einigen Gebieten hätten Demonstranten Straßensperren mit brennenden Autoreifen und Baumstämmen errichtet, um den Zugang zu den Wahllokalen zu versperren. Einigen potenziellen Wählern seien die Registrierungskarten entrissen worden. Darüber hinaus habe es gefälschte Stimmzettel gegeben. Wegen der Unregelmäßigkeiten müssten die Ergebnisse im gesamten Nordosten Sri Lankas für nichtig erklärt werden, und die Wahl müsse wiederholt werden, forderten Wahlbeobachter. Der Nordosten wird überwiegend von Tamilen bewohnt.

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