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Kundus-Affäre: Schneiderhan bezichtigt Guttenberg der Lüge

Schwere Vorwürfe erhebt der ehemalige Generalinspekteur Wolfgang Schneiderhan gegen Karl-Theodor zu Guttenberg. Er beschuldigt den Verteidigungsminister, die Umstände seiner Entlassung falsch darzustellen.

Der entlassene Bundeswehr-Generalinspekteur Wolfgang Schneiderhan hat Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg die Verbreitung von Unwahrheiten vorgeworfen. Der ZEIT sagte Schneiderhan über die Abläufe am Tag seiner Entlassung, dem 25. November: "Was diesen 25. nachmittags angeht, sagt er die Unwahrheit."

Schneiderhan beklagte sich außerdem über Aussagen des Verteidigungsministers in Interviews, wonach ihm, Guttenberg, wichtige Akten vorenthalten und Berichte unterschlagen worden seien. "Das finde ich inzwischen ehrenrührig", sagte Schneiderhan. "Unterschlagen hat für mich den Geschmack des Vorsatzes, und es gab keinen Vorsatz", sagte der entlassene General. "Dass er vorschnell formuliert, ist bekannt", sagte Schneiderhan über den Minister. "Aber das hier ist schon eine Steigerungsstufe." Der Begriff Vorsatz sei "nicht nur unschön, das ist unwahr".

Hintergrund der Vorwürfe ist die Affäre um die militärische und politische Verantwortung für den Raketenangriff in Kundus. Guttenberg hatte den Angriff zunächst als "militärisch angemessen" bezeichnet, musste aber später zurückrudern. Der Verteidigungsminister sagte, ihm hätten nicht alle Berichte über den Vorfall vorgelegen.

Schneiderhan übernahm in der ZEIT erneut die Verantwortung dafür, dass dem Minister nicht alle Berichte vorlagen. "Dazu stehe ich." Der Minister hätte ihn in den einstweiligen Ruhestand versetzen können, "damit hätte man es einfacher gehabt, mich zu entsorgen". Schneiderhan sollte ohnehin im Juli 2010 aus dem Amt scheiden.

Quelle: ZEIT ONLINE

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