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Kurdenkonflikt: BKA fordert Reisewarnung für gesamte Türkei

Bislang gilt der Reisewarnhinweis des Auswärtigen Amtes nur für den Südosten der Türkei. Angesichts der Bedrohung durch die Kurdenorganisation PKK fordert das Bundeskriminalamt eine Ausdehnung der Warnung auf das gesamte Land.

Das Nachrichtenmagazin "Focus" berichtete vorab, die Warnung solle angesichts der Aktionen der kurdischen Rebellenorganisation PKK nicht nur für den Südosten des Landes gelten. "Eine Modifizierung des Reisewarnhinweises Türkei (Ausdehnung auf das gesamte Land) wird angeregt", zitierte das Blatt aus einem BKA-Dossier. Reisewarnungen gibt das Auswärtige Amt heraus.

Außerdem sehe das BKA Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) gefährdet, schrieb das Blatt unter Berufung auf eine vertrauliche Gefahrenanalyse des BKA-Staatsschutzchefs Klaus Wittling vom 9. Juli. Weil Schäuble in kurdischen Medien als Hauptverantwortlicher für das Verbot des Senders Roj TV genannt werde, sei eine personenbezogene Gefährdung des Ministers in Betracht zu ziehen. Auch das Bundesinnenministerium in Berlin gelte als gefährdet. Ebenso die Polizeipräsidien von Wuppertal und Köln, die zahlreiche Einsätze gegen PKK-Einrichtungen koordinierten.

Das Auswärtige Amt habe vor dem Hintergrund der Entführung von drei deutschen Bergsteigern am Berg Ararat die deutsche Botschaft in Ankara angewiesen, gezielt Kontakt zu Deutschen aufzunehmen, die in der Türkei gefährdet sein könnten, schrieb das Magazin. So seien am 3. Juli mehrere deutsche Unternehmensfilialen sowie das Deutsche Archäologische Institut in Istanbul vor PKK-Anschlägen gewarnt worden. (feh/ddp)

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