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Politik: Kurnaz und KSK-Oberst als Zeugen geladen

Berlin - Der Deutsch-Türke und frühere Guantanamo-Häftling Murat Kurnaz wird in der kommenden Woche vor zwei Untersuchungsausschüssen des Bundestages als Zeuge aussagen. Am Mittwoch soll der Bremer in nicht öffentlicher Sitzung vor dem Verteidigungsausschuss zu seinen Misshandlungsvorwürfen gegen Bundeswehrsoldaten des Kommandos Spezialkräfte (KSK) in Afghanistan Stellung nehmen.

Berlin - Der Deutsch-Türke und frühere Guantanamo-Häftling Murat Kurnaz wird in der kommenden Woche vor zwei Untersuchungsausschüssen des Bundestages als Zeuge aussagen. Am Mittwoch soll der Bremer in nicht öffentlicher Sitzung vor dem Verteidigungsausschuss zu seinen Misshandlungsvorwürfen gegen Bundeswehrsoldaten des Kommandos Spezialkräfte (KSK) in Afghanistan Stellung nehmen. Nach Informationen des Tagesspiegels soll neben Kurnaz-Anwalt Bernhard Docke auch ein Oberst der KSK in der Sache gehört werden. Am Donnerstag tritt Kurnaz als Zeuge im BND-Untersuchungsausschuss auf, der öffentlich tagt.

Der gebürtige Bremer war nach eigener Aussage Ende 2001 in Pakistan festgenommen und nach einem Zwischenaufenthalt in einem amerikanischen Camp in Afghanistan nach Guantanamo gebracht worden. In dem Lager im südafghanischen Kandahar soll Kurnaz nach seinen Angaben von deutschen KSK-Soldaten misshandelt worden sein. Er erklärte, ein Soldat der Spezialeinheit habe ihn auf den Boden geschlagen und getreten. Inzwischen ermittelt die Tübinger Staatsanwaltschaft gegen zwei KSK-Männer in einem Verfahren wegen gefährlicher Körperverletzung im Amt. Einen der Soldaten hatte Kurnaz auf einem Foto wiedererkannt.

Unklarheit gibt es nach Auskunft des Tübinger Oberstaatsanwalts Walter Vollmer hinsichtlich eines geografischen Details. Nach Kurnaz’ Angaben fanden die von ihm geschilderten Misshandlungen in dem Gefangenenlager hinter einem Lastkraftwagen statt. KSK-Soldaten hätten diese Aussage jedoch angezweifelt. Nach ihren Angaben seien derartige Vehikel aus Sicherheitsgründen in dem amerikanischen Gefangenenlager gar nicht zugelassen gewesen.

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