zum Hauptinhalt

Ländervergleich: Ein Pisa-Blick über den Zaun

Die innerdeutsche Bundesländer-Pisa-Kür von Siegern und Verlierern verstellt leicht den Blick darauf, dass die meisten ausländischen Regionen rund um die Bundesrepublik besser abgeschnitten haben.

Berlin (14.07.2005, 14:15 Uhr) - Hier ein Vergleich der deutschen Pisa-Bundesländer-Daten mit nationalen und regionalen Ergebnissen aus Österreich, Südtirol, Kantonen der Schweiz, Flandern, Dänemark, Polen und der Tschechischen Republik.

BAYERN: Seine 15-jährigen Schüler sind in Mathematik mit 533 Pisa-Punkten und im Lesen/Textverständnis mit 518 Spitze. Doch in Bozen/Südtirol sind ihre Alterskameraden in Mathematik mit 536 Punkten noch ein klein wenig besser. Im Lesen/Textverständnis schlagen sie die Bayern mit 544 Punkten deutlich. Die italienische Provinz hat ein integriertes Schulsystem. Für Österreich gibt es nur nationale Werte: Mathematik: 506 Punkte, Lesekompetenz: 491.

BADEN-WÜRTTEMBERG: Seine Schüler gehören in der innerdeutschen Wertung in Mathematik mit 512 Punkten und im Lesen mit 507 Punkten erneut zur innerdeutschen Spitzengruppe. Gleichaltrige Schüler aus dem Schweizer Kanton Jura stellen sie dagegen mit 540 Punkten in Mathematik klar in den Schatten. Im Lesen werden dort 501 Punkte erreicht. Im Kanton Jura gibt es ein integriertes Schulsystem. Im Schweizer Kanton Freiburg kommen die Schüler in Mathematik auf 553 Punkte, im Lesen auf 519. Dort gibt es wiederum ein gegliedertes Schulsystem - ähnlich wie in Baden-Württemberg.

NORDRHEIN-WESTFALEN: Seine Schüler ziehen im Vergleich zu den Gleichaltrigen aus dem belgischen Flandern klar den Kürzeren: In Mathematik schaffen die NRW-Schüler 486 Punkte, im Lesen 480. In Flandern, wo die Schüler mindestens acht Jahre gemeinsam eine Art verkürztes Gesamtschulsystem aus Vorschule und Schule besuchen, kommen die 15-Jährigen dagegen auf Pisa-Weltspitzenwerte von 553 Punkte (Mathematik) beziehungsweise 530 (Lesen).

SCHLESWIG-HOLSTEIN/HAMBURG: Auch im Norden der Bundesrepublik haben die dänischen Schüler im Vergleich zu Gleichaltrigen aus Schleswig-Holstein leicht die Nase vorn. In Mathematik kommen die Dänen auf 514 Punkte, in Lesekompetenz auf 492. Schleswig-Holsteins Schüler kommen in Mathematik auf 497 Punkte, im Lesen auf 488 Punkte. Die Zahlen für Hamburg: Mathematik 481 Punkte, Lesen 478 Punkte.

BRANDENBURG/MECKLENBURG-VORPOMMERN: Die Schüler aus Mecklenburg-Vorpommern liegen in Mathematik mit 493 Punkten leicht vor ihren polnischen Nachbarn (490). Brandenburg kommt dabei auf 492 Punkte. Im Lesen/Textverständnis erreichen die Polen 497 Punkte. Mecklenburg-Vorpommern kommt auf 473, Brandenburg auf 478.

SACHSEN: Sachsens Schüler kommen in Mathematik mit 523 Punkten in Deutschland auf den zweiten Platz. Mit 516 Punkten sind ihnen die Alterskameraden aus der Tschechischen Republik auf den Fersen. Im Lesen und Textverständnis sind die sächsischen Schüler mit 504 Punkten klar vor den Tschechen (489). (tso)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false