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Politik: Lafontaine tritt in die PDS ein

Berlin - Gut drei Monate nach ihrem Erfolg bei der Bundestagswahl haben die Vorsitzenden der Linksfraktion, Gregor Gysi und Oskar Lafontaine, ein Signal für die Annäherung von PDS und WASG gesetzt. Lafontaine trat der Linkspartei/PDS im Saarland bei, Gysi stellte seinen Antrag auf Aufnahme in die WASG in seinem Berliner Wahlkreis Treptow-Köpenick.

Berlin - Gut drei Monate nach ihrem Erfolg bei der Bundestagswahl haben die Vorsitzenden der Linksfraktion, Gregor Gysi und Oskar Lafontaine, ein Signal für die Annäherung von PDS und WASG gesetzt. Lafontaine trat der Linkspartei/PDS im Saarland bei, Gysi stellte seinen Antrag auf Aufnahme in die WASG in seinem Berliner Wahlkreis Treptow-Köpenick. Die PDS hatte erst kürzlich Doppelmitgliedschaften im Verlauf des Fusionsprozesses ermöglicht. In den Parteien ist dieses Instrument umstritten.

Die Führung der WASG in Berlin kritisierte auch prompt Gysis Schritt. „Das ist eine Provokation“, sagte Lucy Redler vom Geschäftsführenden Landesvorstand. Die WASG hält der PDS in Berlin „neoliberale“ Politik vor. „Gysi wird erklären müssen, wie er zu unseren inhaltlichen Grundlagen steht“, betonte sie und machte deutlich, dass die inhaltlichen Gemeinsamkeiten überschaubar seien. Gerhard Seyfarth, Sprecher der Berliner WASG, sagte, er rechne mit Einsprüchen gegen Gysis Aufnahme. Über die hat dann der Landesvorstand zu entscheiden, und der ist mehrheitlich gegen die Fusion von Linkspartei/PDS und WASG.

Erst kurz vor Weihnachten hatte der WASG-Bundesvorstand erklärt, die Doppelmitgliedschaft sei für Einzelfälle „in besonderen Ausnahmesituationen“ vorgesehen und „nicht als Vorreiterbeispiel für die Prominenz der Parteien“. Gysi und Lafontaine hingegen argumentieren, das Vertrauen, das über vier Millionen Wähler bei der Bundestagswahl in die Linke gesetzt hätten, dürfe nicht enttäuscht werden. Die Linke sei deshalb von Mecklenburg-Vorpommern bis Baden-Württemberg in der Pflicht, den Weg zur Bildung einer neuen Partei fortzusetzen. lvt/m.m.

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