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Kolumbien

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Landesweite Proteste: Kolumbianer verlangen Ende der Farc-Entführungen

In Kolumbien haben Zehntausende Menschen die Freilassung von Geiseln der Farc-Rebellen bis Weihnachten gefordert. Auch nach der Freilassung der früheren Präsidentschaftskandidatin Ingrid Betancourt halten die Marxisten noch immer rund 700 Menschen fest.

Zehntausende Kolumbianer haben bei landesweiten Kundgebungen für die Freilassung aller etwa 3000 Entführungsopfer demonstriert. "Freiheit bis Weihnachten" forderten Teilnehmer, die weiß gekleidet durch die Straßen der größeren Städte des Landes zogen. Die am 2. Juni nach mehr als sechs Jahren in der Gewalt der marxistischen Rebellengruppe "Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens" (Farc) befreite frühere Präsidentschaftskandidatin Ingrid Betancourt hatte zu der Demonstration aufgerufen. Die Beteiligung lag lokalen Medienberichten vom Freitag zufolge wesentlich niedriger als bei früheren Demonstrationen dieser Art.

Bei einer Rede in Madrid rief Betancourt kolumbianischen Medienberichten zufolge die Farc und andere Entführungsgruppen auf, alle ihre Opfer unverzüglich freizulassen. Die Farc halten schätzungsweise 700 Menschen fest. Die anderen Opfer befinden sich in der Gewalt kleinerer linker Gruppen oder von rechten Paramilitärs und normalen kriminellen Banden. Sie alle fordern von den Familien der Opfer horrende Lösegelder. Wenn nicht gezahlt wird, kommen die Opfer über Jahre nicht frei.

Die Farc halten auch einige wenige Politiker, Soldaten und Militärs fest, die sie gegen inhaftierte Rebellen austauschen wollen. Die Aussichten für einen solchen sogenannten humanitären Austausch erscheinen zurzeit jedoch schlecht. (jvo/dpa)

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