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Landtagswahl: Schleppender Wahlauftakt in Bayern

Nur zögerlich hat am Sonntagvormittag die mit großer Spannung erwartete Landtagswahl in Bayern begonnen. Der seit 1966 alleinregierenden CSU droht der Absturz unter die 50-Prozent-Marke.

In größeren Städten des Freistaats erreichte die Beteiligung in den ersten Stunden noch nicht einmal die Vergleichsquoten von 2003, teilten Wahlleiter mit. Damals hatte die Wahlbeteiligung am Ende mit nur 57,1 Prozent den bisher niedrigsten Stand überhaupt erreicht.

Vor allem Kirchgänger und ältere Bürger nutzten den Vormittag bei meist noch neblig-trübem Wetter zur persönlichen Stimmabgabe. Unterdessen dürfte die Briefwahlquote etwa gleichgeblieben sein. Während die Zahl der beantragten Unterlagen in manchen Städten nach Auskunft der Wahlämter leicht sank, nahm sie anderorts etwa im selben Umfang zu. Vermehrt nutzten Bürger auch das Internet zur Anforderung von Unterlagen für die Abstimmung.

Der seit 1966 alleinregierenden CSU droht der Absturz unter die 50-Prozent-Marke. Bis zuletzt hatte Ministerpräsident Günther Beckstein dennoch Siegeszuversicht demonstriert und angekündigt, bis 2013 im Amt bleiben zu wollen. SPD-Herausforderer Franz Maget setzt dagegen auf eine Mehrheit für eine von den Sozialdemokraten geführte Regierung.

Die CSU lag in jüngsten Umfragen knapp unter 50 Prozent, die SPD bei rund 20 Prozent. Allerdings zeigte sich bis zuletzt rund die Hälfte aller Wahlberechtigten unentschlossen. Entscheidend für die künftigen Machtverhältnisse wird zudem sein, wie viele Parteien die Fünf-Prozent-Hürde überspringen. 9,3 Millionen Stimmberechtigte sind zur Wahl aufgerufen. Im Landtag sind 180 Sitze zu vergeben.

Beckstein und Huber zuversichtlich

Bayerns Ministerpräsident Günther Beckstein (CSU) gab am Sonntagvormittag in einer Schule in Nürnberg-Langwasser seine Stimmen für die Wahlen zum Landtag und zum Bezirkstag ab. Er wurde von zahlreichen Kameraleuten und Fotografen empfangen. Wartenden Reportern sagte Beckstein, er rechne fest mit einer absoluten Mehrheit seiner Partei. "Ich bin optimistisch, dass wir vom Wähler einen klaren Regierungsauftrag erhalten." Er habe deshalb auch keinen "Plan B". Dieser sei nicht erforderlich. Er habe in den vergangenen Tagen deutlich gemerkt, wie die Zustimmung in der Wählerschaft zur CSU gewachsen sei.

CSU-Chef Erwin Huber ging in einer niederbayerischen Schule in seinem Heimatort Reisbach wählen. Vor Fotografen und Kameraleuten sagte er, das Wahlziel seiner Partei bleibe "50 plus X". Sollte dies jedoch nicht erreicht werden, rechne er zwar mit Diskussionen in der Sache, nicht aber mit einer Personaldebatte. Angesicht sinkender Umfrageergebnisse für die CSU war angenommen worden, die Wahl könnte auch über die politische Zukunft von Huber und Ministerpräsident Günther Beckstein (CSU) entscheiden. (imo/dpa)

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