zum Hauptinhalt
Walther Leisler Kiep, ehem. Niedersächsischer Finanz und Wirtschaftsminister - hier am 12.07.1978 in Hannover.

© imago stock&people

Langjähriger CDU-Schatzmeister: Walther Leisler Kiep ist tot

Wegen seiner Rolle in der CDU-Spendenaffäre war Walther Leisler Kiep umstritten. Nun ist der frühere Schatzmeister der Partei im Alter von 90 Jahren gestorben.

Der langjährige CDU-Schatzmeister Walther Leisler Kiep ist tot. Kiep starb am Montagmorgen im Alter von 90 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit, wie sein Sohn Walther Leisler Kiep junior der Nachrichtenagentur AFP sagte. Der Politiker sei im Kreise seiner Familie in seinem Haus in Kronberg im Taunus verstorben.

Der gebürtige Hamburger amtierte von 1971 bis 1992 als Bundesschatzmeister der CDU. Von 1976 bis 1980 war Kiep außerdem Finanzminister in Niedersachsen. Im Bundestag machte er sich einen Namen als Außenpolitiker und war 1984 bis 2000 Vorsitzender der Atlantikbrücke.

Umstritten war Kiep wegen seiner Rolle in der CDU-Spendenaffäre. Als Schatzmeister hatte er 1991 gemeinsam mit dem CDU-Finanzberater Horst Weyrauch vom Waffenhändler Karl-Heinz Schreiber in der Schweiz eine Spende über eine Million Mark entgegen genommen. Diese wurde von der CDU nie ordnungsgemäß verbucht, 1999 wurde Leisler Kiep wegen der Angelegenheit festgenommen.

Verurteilt wurde er 2001 aber lediglich wegen einer privaten Steuerhinterziehung von 1991 zu einer Geldstrafe, außerdem 2004 wegen einer Falschaussage vor dem Parteispenden-Untersuchungsausschuss. Dabei wiederum ging es um eine 100.000-Mark-Spende Schreibers an die CDU, die einst den heutigen Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) in Bedrängnis gebracht hatte. Die Ermittlungen gegen Schäuble wurden aber eingestellt. (AFP)

Zur Startseite