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Politik: Lebensarbeitszeit: DGB: Nicht länger arbeiten

Der Deutsche Gewerkschaftsbund hat die Forderung der SPD nach einer längeren realen Lebensarbeitszeit zurückgewiesen. Dieser Vorschlag, der zuletzt von SPD-Generalsekretär Franz Müntefering vertreten wurde, komme angesichts der Massenarbeitslosigkeit zur Unzeit, sagte DGB-Vize Ursula Engelen-Kefer der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

Der Deutsche Gewerkschaftsbund hat die Forderung der SPD nach einer längeren realen Lebensarbeitszeit zurückgewiesen. Dieser Vorschlag, der zuletzt von SPD-Generalsekretär Franz Müntefering vertreten wurde, komme angesichts der Massenarbeitslosigkeit zur Unzeit, sagte DGB-Vize Ursula Engelen-Kefer der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Auch sei es häufig betriebliche Realität, dass Arbeitnehmer mit 60 Jahren "in die Rente gemobbt" würden, um Jüngeren Platz zu machen.

Müntefering hatte wie zuvor schon Bundesfinanzminister Hans Eichel am Wochenende erklärt, das derzeitige durchschnittliche Renteneintrittsalter von 59 Jahren sei auf Dauer von den Rentenkassen nicht zu finanzieren. Er sei jedoch sicher, dass bei sinkender Arbeitslosigkeit die durchschnittliche Verrentung wieder bei 60 oder 61 Jahre liegen werde. Die gesetzliche Altersgrenze für den Renteneintritt will die SPD auf jeden Fall unangetastet lassen.

Engelen-Kefer vertrat die Ansicht, bis zu einer spürbaren Verringerung der Arbeitslosigkeit dürften noch sechs oder sieben Jahren vergehen. Bis dahin wäre ein genereller Anstieg der Lebensarbeitszeit kontraproduktiv. Vor allem für den ostdeutschen Arbeitsmarkt könnte dies "katastrophale Folgen" haben. Auch sei der DGB dagegen, den Trend zur Altersteilzeit, die inzwischen Bestandteil vieler Tarifverträge sei, einfach wieder umkehren zu wollen.

Nordrhein-Westfalens Arbeitsminister Harald Schartau (SPD) fordert Betriebsräte und Manager in NRW auf, mehr als bisher gegen die Arbeitslosigkeit zu tun. Statt Überstunden zu genehmigen, sollten sie Teilzeitjobs schaffen. Die Tarifrunde im Vorjahr habe stabile Verhältnisse geschaffen. "Besser wird es nicht mehr. Betriebsräte und Unternehmer müssen jetzt zeigen, was ihr Versprechen für mehr Stellen wert ist."

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