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Horst Seehofer.

© dapd

Lebensarbeitszeit: Seehofer droht mit Stopp der Rente mit 67

CSU-Chef Horst Seehofer hat ein Veto gegen die Rente mit 67 angedroht, falls die deutsche Wirtschaft die Beschäftigungschancen für Ältere nicht verbessert. SPD-Chef Gabriel bot der schwarz-gelben Koalition umgehend Gespräche an; die Linke reagierte dagegen deftig.

Wenn die Unternehmen nicht endlich begännen, Arbeitnehmer über 50 zu beschäftigen, werde er die Verlängerung der Lebensarbeitszeit infrage stellen, kündigte der bayerische Ministerpräsident am Dienstag in München an. Es könne nicht sein, dass die Neuregelung einer Rentenkürzung gleichkomme, weil es für viele Betroffene keine Arbeit gebe.

SPD und Gewerkschaften begrüßten die Äußerung, die Arbeitgeber übten scharfe Kritik, die Linke wies Seehofers Drohung als unglaubwürdig zurück. SPD-Chef Sigmar Gabriel bot der schwarz-gelben Koalition umgehend Gespräche an. Er hoffe, dass Seehofer "diesmal nicht nur wieder die Backen aufbläst, sondern auch pfeift", sagte er der der "Süddeutschen Zeitung". DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach warnte, die Rente mit 67 sei kein Feld für Populisten, eine längere Lebensarbeitszeit aber tatsächlich nicht vertretbar.

Scharfe Kritik kam hingegen von Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt. An der Rente mit 67 führe kein Weg vorbei, nur so bleibe die Rentenversicherung finanzierbar, sagte er dem "Münchner Merkur". Die Linke sprach von "Volksverarschung". Sie wies in Berlin darauf hin, dass die CSU die Rente mit 67 nicht nur mitgetragen, sondern auch verteidigt habe. (dpa)

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