Lebensmittelkrise: In Honduras eskaliert der Protest gegen hohe Preise
Vor wenigen Tagen musste Haitis Regierung nach blutigen Unruhen wegen der angespannten Ernährungslage zurücktreten. Nun gerät der honduranische Präsident Zelaya unter Druck: Zehntausende gehen in dem mittelamerikanischen Land auf die Straße.
Aus Protest gegen die gestiegenen Preise für Grundnahrungsmittel: In Honduras sind Zehntausende Menschen auf die Straße gegangen und haben den Verkehr in der
Hauptstadt Tegucigalpa und zahlreichen anderen Ortschaften des mittelamerikanischen Landes lahm gelegt. Nach Medienberichten beteiligten sich
Arbeiter, Studenten, Lehrer und Bauern an den
Demonstrationen.
Der Protest wurde den Angaben zufolge von der Gruppe Nationale Koordinierung des Volkswiderstandes (CNRP) und dem Volksblock organisiert. Die Demonstranten verlangen von der Regierung, die ständig steigenden Preise für Lebensmittel sowie für Strom und Wasser zu kontrollieren.
Die Regierung
von Präsident Manuel Zelaya
habe rund 1000 Soldaten entsandt, um die Polizei bei den Versuchen zu unterstützen, die Blockaden aufzulösen. Mehrere Menschen wurden verletzt, wie es hieß.
Regierung will reden
Die Regierung habe eine Kommission ernannt, die den Dialog mit den Demonstranten aufnehmen solle, verlautete aus dem Präsidentenamt. Präsident Zelaya hatte bereits internationale Hilfsorganisationen um rasche Hilfe gebeten, um die Auswirkungen der Preissteigerungen in seinem Land abzufedern.
Seit Monaten steigen weltweit die Preise für Getreide und andere Agrarrohstoffe. Als Auslöser der Krise gelten unter anderem veränderte Ernährungsgewohnheiten in Schwellenländern, die verstärkte Nutzung von Getreide für Biosprit und Spekulanten an den internationalen Rohstoffmärkten.
(sf/dpa)
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