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Libanon: Israel und Hisbollah im Spionagekrieg

Zwischen Israel und der proiranischen Schiiten-Bewegung Hisbollah im Libanon ist ein Spionagekrieg entbrannt.

Die Hisbollah erklärte am Montag, der „islamische Widerstand“ habe im Süden des Landes am vergangenen Wochenende israelische Abhöreinrichtungen entdeckt, mit denen „der Feind erneut die Souveränität unseres Landes verletzt hat“.

Die libanesische Armee hatte zuvor berichtet, die israelische Armee habe die Abhöreinrichtung am Samstagabend per Fernzünder in die Luft gesprengt, nachdem die Anlage zwischen den Ortschaften Hula und Mais al Dschabal entdeckt worden sei. Eine zweite Explosion habe es am Sonntagmorgen gegeben, nachdem die libanesische Armee gemeinsam mit der UN-Friedenstruppe Unifil weitere Bestandteil der Abhöranlage gefunden und auseinandergenommen habe. Nach Angaben der Unifil war die Abhöranlage „offensichtlich 2006 während des Krieges installiert worden“.

Die israelische Armee war im Juli 2006 in den Südlibanon einmarschiert, nachdem die Hisbollah an der Grenze zwei israelische Soldaten verschleppt hatte. Die Hisbollah-Miliz kämpfte 33 Tage lang gegen Israel. 1200 Libanesen und 160 Israelis starben in diesem Krieg.

Israel hatte vom Weltsicherheitsrat in der vergangenen Woche die Untersuchung einer anderen Explosion im Süden Libanons durch die Unifil gefordert. Nach israelischen Angaben hatte sich die Explosion, über die auch libanesische Medien berichteten, in einem Waffenlager der Hisbollah ereignet. Die Unifil sei nach der Explosion am Montag vergangener Woche zu spät an dem Versteck eingetroffen. Dutzende von Raketen seien direkt nach der Explosion von dort abtransportiert worden. Dies sei auf Bildern zu erkennen, die von einer israelischen Drohne aufgenommen worden seien. (dpa)

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