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Libanon-Konflikt: Erstmals Straßenkämpfe im Südlibanon

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben das libanesische Dorf Marun el Ras eingenommen. Dabei kam es zu Straßenkämpfen. In der israelischen Stadt Haifa starben am Morgen zwei Zivilisten durch Hisbollah-Raketen.

Beirut/ Haifa/Jerusalem - Wie die israelische Armee mitteilte, sei die Ortschaft Marun el Ras eingenommen worden. Boden- und Lufteinheiten hätten das fünf Kilometer von der Grenze entfernte Dorf "beinahe komplett" unter ihre Kontrolle gebracht, sagte der israelische General Beni Gantz.

Nach Angaben libanesischer Sicherheitskreise kam es in dem Dorf erstmals zu Straßenkämpfen zwischen israelischen Soldaten und Hisbollah-Aktivisten. Die Hisbollah teilte allerdings mit, die israelischen Panzer seien "zurückgeschlagen" worden. Marun el Ras gilt als strategisch wichtiger Ort, weil er auf einer Anhöhe gelegen einen guten Überblich über die brisante israelisch-libanesische Grenzregion gewährt.

Luftangriffe im Libanon - Raketen auf Israel

Bei den Angriffen der israelischen Armee in der Nacht zum Sonntag wurde im Südlibanon nach libanesischen Polizeiangaben mindestens ein Zivilist getötet. 20 weitere seien bei den Luftangriffen verletzt worden. Allein bei dem Angriff auf vier Dörfer östlich der Küstenstadt Tyrus seien zwölf Menschen verletzt worden. In der Region Baalbeck im Ostlibanon flogen israelische Jagdbomber demnach mindestens neun Angriffe.

Auch vom Gazastreifen aus wurde erneut israelisches Gebiet beschossen. Angehörige der militanten Arme von Hamas und Fatah, der Essedin-Kassam-Brigaden und der El-Aksa-Brigaden, bekannten sich zum Abschuss selbstgebauter Raketen. Nach Angaben der israelischen Armee schlugen fünf Sprengsätze in der Region um die Stadt Sderot ein, ohne Schäden anzurichten.

Seit Beginn der israelischen Offensive starben auf libanesischer Seite rund 350 Menschen. Auf israelischer Seite wurden bisher 35 Menschen getötet.

Stein weist Kritik an Israel zurück

Der israelische Botschafter in Deutschland, Schimon Stein, wies unterdessen Vorwürfe zurück, das militärische Vorgehen Israels im Libanon sei nicht verhältnismäßig. Dies hänge nicht von einzelnen Aktionen ab, sondern von der Analyse der Bedrohung, sagte Stein im Deutschlandfunk. Die Hisbollah verschanze sich seit Jahren gezielt hinter der Zivilbevölkerung. «So bleibt uns leider nichts anderes übrig, als gezielt gegen die anzugehen, mit dem Wissen, dass sie eigentlich die Bevölkerung missbrauchen.» (tso/AFP)

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