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Libanon: Neue Kämpfe in Flüchtlingslager

Im palästinensischen Flüchtlingslager Nahr al-Bared im Nordlibanon ist es erneut zu Gefechten zwischen der Armee und Kämpfern der radikalen Islamistenorganisation Fatah al-Islam gekommen.

Beirut - Nach Sonnenuntergang war aus dem Lager das Feuer von Panzergeschützen und Maschinengewehren zu hören. Nach rund 15 Minuten ebbten die Gefechte ab. Ein Armeesprecher teilte mit, dass man das Feuer eröffnet habe, nachdem man verdächtige Bewegungen in den Außenbezirken des Lagers festgestellt habe. "Solche Kämpfe gibt es jede Nacht", sagte er.

Unterdessen ist die libanesische Regierung bemüht, die bis zu 250 in dem Lager verschanzten Kämpfer zur Aufgabe zu bewegen. Seit vergangener Woche verhandeln die großen Organisationen der Palästinenser - darunter Fatah und Hamas - vergeblich mit der Fatah al-Islam über eine Beilegung des Konflikts, bei dem zu Wochenbeginn mindestens 80 Menschen getötet worden waren.

Zehntausende Bewohner der Lagers hatten eine Feuerpause in der zweiten Wochenhälfte genutzt, um vor den Kämpfen zu fliehen. Vertreter von Hilfsorganisationen sorgen sich um das Schicksal der vermutlich noch etwa 10.000 im Lager verbliebenen Flüchtlinge. Die Armee hat das ehemals 40.000 Einwohner zählende Lager abgeriegelt. (tso/dpa)

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