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Libanon-Truppe: Wer sich wie beteiligt

Die UN-Truppe im Libanon soll von 2000 auf 15.000 Mann aufgestockt werden. Während in Deutschland noch diskutiert wird, ob sich die Bundeswehr an der Mission beteiligt, kommen aus anderen Ländern bereits konkrete Zahlen.

FRANKREICH

: Laut Präsident Jacques Chirac wird Frankreich, das bis zum Zweiten Weltkrieg ein Völkerbunds-Mandat über das Gebiet ausübte, zu seiner Verantwortung gegenüber dem Libanon stehen, "insbesondere, was die neue Unifil-Truppe angeht". Nach Medienberichten könnte Paris wie schon bei der bisherigen Libanon-Mission die Führung übernehmen. Offizielle Zahlen aus dem Verteidigungsministerium gibt es noch nicht. Ein ungenannter Militärvertreter sagte, dass 4000 Mann für Frankreich "machbar" seien.

ITALIEN: Italien will laut den Regierungen in Libanon und Israel Truppen bereitstellen. Vertreter des Verteidigungsministeriums in Rom sprechen laut italienischen Medien von 2000 bis 3000 Mann. Die Regierung will am Freitag über Details der Mission beraten. Erste Soldaten könnten laut Zeitungen ab dem 24. August in den Libanon abrücken.

MALAYSIA: Regierungschef Abdullah Ahmad Badawi hat zugesichert, dass sein Land rund 1000 Mann schicken wird, sobald die Uno durch eine Resolution zur Stationierung grünes Licht für den Einsatz gibt.

INDONESIEN: Auch die Regierung in Jakarta will rund 1000 Mann in den Libanon entsenden.

TÜRKEI: Ankara will laut Regierungschef Recep Tayyip Erdogan vor einer Entscheidung zunächst "mehr Klarheit" und die Verabschiedung der UN-Resolution über das Mandat abwarten. Laut in der Presse zitierten Militärvertretern könnte der türkische Anteil zwischen 800 und 1200 Soldaten liegen.

BELGIEN: Verteidigungsminister André Flahaut zufolge wird Brüssel teilnehmen. Es sei aber noch unklar, wie viele Soldaten entsandt würden, weil das Mandat der Truppe durch die Uno noch nicht definiert sei.

SPANIEN will laut Verteidigungsminister José Antonio Alonso "Hilfestellung leisten", um den Konflikt zu beenden. Laut Regierungskreisen könnte Madrid bis zu 700 Soldaten beisteuern.

PORTUGAL: Lissabon ist grundsätzlich zur Teilnahme bereit, nennt aber noch keine Zahlen.

POLEN ist an der bisherigen Libanon-Truppe mit 230 Mann beteiligt. Die Regierung in Warschau hat sich zu einer möglichen Aufstockung bisher nicht geäußert.

Als unwahrscheinlich gilt die Teilnahme von GROSSBRITANIEN. Das Land ist laut Premierminsiter Tony Blair mit Irak und Afghanistan militärisch schon zu stark beansprucht. Auch die USA - Israels engster Verbündeter - dürften sich kaum an einer Truppe beteiligen. AUSTRALIEN ist laut Premierminister John Howard unentschlossen. Wenn es dazu komme, werde der Beitrag wegen anderer Verpflichtungen sehr klein sein. (tso/AFP)

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