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Liberia: Taylors Sohn soll gefoltert haben

Der Sohn des ehemaligen liberianischen Präsidenten Charles Taylor, Charles "Chuckie" Taylor, ist von der US-Justiz wegen brutaler Folter angeklagt worden.

Miami - Der 29-Jährige, der bereits Ende März in Miami wegen eines Passvergehens verhaftet wurde, soll im Juli 2002 an der Folter eines Mannes in Liberia beteiligt gewesen sein, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. Der von den Sicherheitskräften Verschleppte wurde demnach mit einem glühenden Eisen und mit kochendem Wasser verbrannt sowie Elektroschocks ausgesetzt. Taylor junior war während des Regimes seines Vaters in den Jahren 1997 bis 2003 Leiter der Antiterroreinheiten in Liberia.

Die Folter-Anklage gegen Taylor, der in den USA geboren ist und die US-Staatsbürgerschaft besitzt, sei die erste dieser Art überhaupt, sagte die stellvertretende Generalstaatsanwältin Alice Fischer. Taylor junior droht lebenslange Haft. Sein Vater wird sich voraussichtlich ab April 2007 vor dem internationalen Sondergericht für Sierra Leone (TSSL) in Den Haag wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit verantworten müssen. Taylor sitzt seit Juni im Gefängnis des UN-Kriegsverbrechertribunals. Er gilt als Hintermann zahlreicher blutiger Konflikte in Liberia und im benachbarten Sierra Leone, bei denen zwischen 1989 und 2003 rund 400.000 Menschen getötet wurden. (tso/AFP)

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