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Libyen: Brasilianischer Journalist verhaftet

Der brasilianische Journalist Andrei Netto, der als Korrespondent der Tageszeitung "O Estado de S. Paulo" in Paris arbeitet, wurde in Libyen verhaftet. Die Redaktion hat bereits vor einer Woche den Kontakt mit ihm verloren.

Netto, der seit 19. Februar in Libyen ist, reiste zusammen mit Ghaith Abdul-Ahad vom britischen "Guardian". Am Donnerstag hat die britische Zeitung bestätigt, dass der Kontakt mit ihm verloren wurde. Es bleibt aber unklar, ob auch er verhaftet wurde.

Beide Journalisten haben Libyen über die Grenze mit Tunesien erreicht, um über die Konflikte zwischen den Truppen des Diktators Muammar al Gaddafi und den Rebellen zu berichten. Sie fuhren weiter Richtung Tripolis, bis sie das von der Hauptstadt 30 km entfernte Zawiya erreichten. Die zunächst von Rebellen kontrollierte Stadt war zunächst von den Regierungstruppen belagert und anschließend von Soldaten der von Gaddafis Sohn kommandierten Brigade Khamis angegriffen worden.

Erst an diesem Donnerstag konnte "O Estado de S. Paulo" bestätigen, dass Netto verhaftet wurde. Bis Sonntag hieß es noch, dass der Journalist sich verstecken würde und die Kommunikation mit Brasilien aus Sicherheitsgründe abbrechen müsste. Die brasilianische Botschaft in Tripolis versucht jetzt, die Entlassung des Journalisten zu erreichen.

Denise Menchen arbeitet als Gastredakteurin vier Wochen lang für den Tagesspiegel. Sie stammt aus Porto Alegre und ist über das internationale Journalistenaustauschprogramm IJP nach Berlin gekommen. In ihrer Heimat Brasilien schreibt sie für die Tageszeitung Folha de S.Paulo.

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