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Libyen: Etappensieg für die Rebellen - Konflikt fordert 30.000 Tote

Offenbar haben die libyschen Rebellen die Truppen von Machthaber Gaddafi vor der Stadt Sintan zurückgeschlagen. Der Krieg in Libyen kostete bisher nach Einschätzung von US-Diplomaten bis zu 30.000 Menschen das Leben.

Vor der Stadt Sintan haben die Rebellentruppen offenbar einen Teilsieg gegen die Anhänger des Diktators Muammar Gaddafi errungen. Reporter der Nachrichtenagentur AFP beobachteten Aufständische am Mittwochabend bei Freudenfeiern.

NATO-Kampfflugzeuge überflogen die Stadt südwestlich von Tripolis, die noch am Nachmittag von den Gaddafi-Truppen mit Raketen beschossen worden war. Mindestens 20 Raketen vom Typ Grad schlugen in Sintan ein. Später rückten die Rebellen gegen die Stellungen der Regierungstruppen vor, die sich daraufhin in ein benachbartes Dorf zurückzogen.

Bei dem Raketenbeschuss wurden nach Angaben von Ärzten in Sintan drei Menschen verletzt. Mehrere Familien flohen aus der Stadt in Richtung tunesischer Grenze. Die Bergregion von Sintan war eine der ersten, in der sich im März der Widerstand gegen Gaddafi erhob.

Die Zahl der Todesopfer beim andauernden Libyen-Konflikt könnte nach Angaben des US-Botschafters in dem Land bei bis zu 30 000 liegen. Die Schätzungen reichten von 10 000 bis 30 000 Toten, sagte der Diplomat Gene Cretz am Mittwoch in Washington. Es werde schwierig sein, vor Ende der Kämpfe einen konkreteren Überblick zu erhalten.

„Wir erhalten - sogar von Kontaktleuten in Tripolis und im Westen - Berichte über Leichen an Stränden“, sagte Cretz. „Wir haben einfach keinen Eindruck vom Ausmaß, bis die Sache vorbei ist.“ Nach Angaben des Botschafters gibt es keine Anzeichen dafür, dass sich die Truppen des libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi an einen selbst erklärten Waffenstillstand hielten. „Gaddafi und seine Henker haben keine Absicht, die Gewalt und das Blutvergießen einzustellen.“ So gingen die Gräueltaten der Truppen in der Rebellen-Stadt Misrata weiter. (AFP/dpa)

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