zum Hauptinhalt

Politik: Ließ Kaplan Anschläge in Türkei planen? Behörden warnen vor Briefbomben

Gut drei Wochen vor dem Nato-Gipfel in Istanbul hat der türkische Geheimdienst Hinweise darauf, dass Anhänger von Islamistenführer Metin Kaplan Briefbomben-Anschläge in der Türkei verüben wollen. Mitglieder von Kaplans in Deutschland verbotener Organisation „Kalifatsstaat“, die für den bewaffneten Kampf ausgebildet worden seien, hätten bereits „sehr viele“ Briefbomben fertig gestellt.

Gut drei Wochen vor dem Nato-Gipfel in Istanbul hat der türkische Geheimdienst Hinweise darauf, dass Anhänger von Islamistenführer Metin Kaplan Briefbomben-Anschläge in der Türkei verüben wollen. Mitglieder von Kaplans in Deutschland verbotener Organisation „Kalifatsstaat“, die für den bewaffneten Kampf ausgebildet worden seien, hätten bereits „sehr viele“ Briefbomben fertig gestellt. Dies berichtete die türkische Zeitung „Milliyet“ unter Berufung auf ein vertrauliches Rundschreiben der Sicherheitsbehörden an die Polizeiführungen in allen 82 Provinzen des Landes. Eine offizielle Bestätigung für den Pressebericht gab es nicht.

Der Geheimdienst MIT, die paramilitärische Gendarmerie und die Polizei in der Türkei verständigen sich mit Blick auf den Nato-Gipfel derzeit ständig über alle Hinweise auf mögliche Anschlagspläne. Laut „Milliyet“ erfuhr der Geheimdienst, dass Kaplan-Anhänger nur auf den Befehl warten, um die Briefbomben loszuschicken. Alle Adressaten der Bomben seien bekannt; die Polizei wurde zu erhöhter Aufmerksamkeit aufgerufen. Kaplans „Kalifatsstaat“ hat in der Türkei nur sehr wenige Anhänger.Dennoch gilt Kaplan den türkischen Sicherheitsbehörden als gefährlicher Terrorist. Er soll 1998 bei den 75- Jahr-Feiern der türkischen Republik einen Anschlag auf die am Atatürk-Mausoleum in Ankara versammelte Staatsspitze geplant haben.

Deutsche Sicherheitskreise reagierten skeptisch. Es gebe keine Hinweise, dass die 800 Kaplan-Anhänger in Deutschland Anschläge planen. Die Stadt Köln reichte Beschwerde gegen den Gerichtsbeschluss ein, wonach Kaplan bis zum 27. Juli nicht abgeschoben werden darf.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false