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Linkspartei: Bartsch soll Fraktionsvize werden

Für den scheidenden Bundesgeschäftsführer der Linken wird voraussichtlich ein neuer Posten geschaffen. Künftig soll es sieben statt sechs Fraktionsvizes geben.

Dietmar Bartsch wird zukünftig mehr Verantwortung in der Bundestagsfraktion der Linken übernehmen. Die Abgeordneten wählten ihn mit 79,7 Prozent zum stellvertretenden Vorsitzenden der Bundestagsfraktion, sagte ein Sprecher der Linken nach dem Ende der Sitzung. Bartsch habe sich für das ihm entgegen gebrachte Vertrauen bedankt.

Bartsch hatte in der vergangenen Woche angekündigt, nicht mehr als Bundesgeschäftsführer kandidieren zu wollen. Ihm war Illoyalität gegen den Parteivorsitzenden Oskar Lafontaine vorgeworfen worden. Als ihn Bundestags-Fraktionschef Gregor Gysi in der vergangenen Woche öffentlich rügte, kündigte Bartsch seinen Rückzug an.

Nach dieser Entscheidung war bereits spekuliert worden, dass Bartsch vom einfachen Bundestagsabgeordneten zum Fraktionsvize aufrücken könnte.

Für Bartsch wurde in der Fraktion ein zusätzlicher Stellvertreter-Posten geschaffen. Bislang gab es neben dem Vorsitzenden Gysi mit Gesine Lötzsch, Klaus Ernst, Ulrich Maurer, Werner Dreibus, Petra Sitte und Jan van Aken sechs Fraktionsvizes.

Das Verhältnis zwischen Bartsch und Lafontaine galt schon seit Längerem als zerrüttet. Während Bartsch die Linke auf einen realpolitischen Kurs bringen wollte, stand Lafontaine eher für den harten Oppositionskurs der West-Linken.

Wiederholt war kolportiert worden, Lafontaine wolle nur dann erneut als Parteichef kandidieren, wenn Bartsch seinen Posten als Bundesgeschäftsführer aufgibt.

Lafontaines politische Zukunft ist nach seiner Krebserkrankung weiterhin unklar. Gysi hatte am Mittwoch gesagt, Lafontaine habe bereits eine Entscheidung getroffen. Er ließ offen, ob der Saarländer beim Bundesparteitag in Rostock für den Chefposten kandidiert. Gysi kündigte lediglich an, Lafontaine werde sich "in Kürze erklären". Der 66-Jährige sei wie kein anderer in der Lage, auch vom Saarland aus erfolgreich Bundespolitik zu machen.

Quelle: ZEIT ONLINE, dpa

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