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Litwinenko-Affäre: Polizei identifiziert Giftmörder

Britische Ermittler haben laut einem Bericht der "Times" den mutmaßlichen Mörder des russischen Ex-Geheimagenten Alexander Litwinenko identifiziert. Der Mann soll mit einem gefälschten EU-Pass über Hamburg nach London gereist sein.

London - Wie die "Times" berichtete, hielt sich der mutmaßliche Täter mit dem Namen "Wladislaw" gemeinsam mit Litiwinenko zu einem Arbeitsessen im vierten Stock des Millenium Hotels in London auf. Dort habe er das Polonium 210 in eine Tasse Tee geträufelt. An dem Treffen in dem Hotelzimmer nahmen demnach auch der russische Geschäftsmann Dimitri Kowtun und der russische Ex-Agent Andrei Lugowoi teil.

Die Polizei sei "Wladislaw" mit Hilfe von Aussagen auf die Spur gekommen, die Litwinenko auf dem Sterbebett machte, hieß es in der "Times" weiter. Er sei auf einem Video zu erkennen, das von den Überwachungskameras am Flughafen London-Heathrow aufgenommen wurde, als er am 1. November aus Hamburg eintraf. "Wladislaw" ist demnach ein großer, stattlicher Mann von etwa 30 Jahren mit kurz geschnittenen, schwarzen Haaren und Gesichtszügen eines Asiaten.

Der mutmaßliche Mörder sei mit einem gefälschten EU-Pass nach Großbritannien eingereist. "Dieser Mann soll einen litauischen oder einen slowakischen Pass benutzt haben", sagte Oleg Gordiewski, ein Freund Litwinenkos der Zeitung. Litwinenko war Anfang November mit dem radioaktiven Stoff vergiftet worden und drei Wochen später im Krankenhaus gestorben. Der Kreml-Kritiker hatte den russischen Präsidenten Wladimir Putin für seine Vergiftung verantwortlich gemacht. (tso/dpa/AFP)

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