zum Hauptinhalt
Wer wird seinen Platz einnehmen? Es gibt wieder einen neuen möglichen Nachfolger für Griechenlands Premier Papandreou.

© dpa

Live-Ticker: Griechen können sich nicht auf Papandreou-Nachfolger einigen

In Griechenland tritt Premier Papandreou zurück. Wem er Glück und Erfolg für die Nachfolge wünschen soll, weiß er nicht. Das Wichtigste in unserem Live-Ticker.

23:13 Der bevorstehende Rücktritt von Italiens Ministerpräsident Berlusconi beruhigt die Märkte nicht wirklich. Die Indizes in den USA bauen ihre Verluste bis zum Handelsende sogar aus.

Der Dow Jones Industrial rutscht in New York um 3,2 Prozent auf 11.780,94 Punkte ab. Der S&P 500 sinkt gar um 3,7 Prozent auf 1229,10 Punkte. An der Technologiebörse Nasdaq geht es für den Composite-Index um 3,9 Prozent auf 2621,65 Punkte bergab.

19:01 Griechenlands regierende Sozialisten können sich mit den Konservativen am Mittwoch nicht auf einen Ministerpräsidenten für eine gemeinsame Notregierung einigen. Wie der staatliche Fernsehen NET berichtet, bringt ein Treffen von Staatspräsident Karolos Papoulias mit den Parteiführern keine Einigung. Die Beratungen sollten am Donnerstag fortgesetzt werden.

17:09 Auch wenn es manchem so vorkommen mag, als sei diese Nachricht schon Tage alt - sie ist niegelnagelneu: Der griechische Ministerpräsident Giorgos Papandreou ist zurückgetreten. Nicht neu hingegen ist, dass sein Nachfolger noch nicht offiziell benannt ist.

16:31 Zum Ende der Kaffeezeit tritt ein neuer Akteur in den Kreis der potentiellen Papandreou-Nachfolger: Parlamentspräsident Filippos Petsalnikos wird nach Angaben aus Kreisen der beiden großen Parteien Ministerpräsident in Griechenland.

15:44 Silvio Berlusconi kündigt seinen Rücktritt an und was macht die Wall Street? Sie bekommt es mit der Angst. Gut zwei Prozent verlieren die wichtigsten Indizes Dow Jones, S&P 500 und Nasdaq nach Handelseröffnung in New York. Die Renditen für italienische Anleihen steigen auf ein Rekordhoch. Der Euro verliert zum US-Dollar fast zwei Prozent und steht bei 1,3580 Dollar.

"Hier geht es um eine wichtige Volkswirtschaft, es geht nicht um eine griechische Wirtschaft, es geht um etwas weitaus bedeutenderes", sagt Barry Ritholtz, Chef-Marktstratege von Fusion IQ. Im Gegensatz zu Griechenland dürfe Italien nicht pleitegehen. "Das wäre dann das Ende des Euro."

14:08 Der Präsident der griechischen Zentralbank, Giorgos Provopoulos, erklärt, die sofortige Bildung einer neuen Regierung sei "zwingend erforderlich". Jede Verzögerung drohe, "die Glaubwürdigkeit des Landes noch weiter zu untergraben", teilt Provopoulos in einer Erklärung mit.

Giorgios Papandreou steht offenbar kurz vor dem Rücktritt.
Giorgios Papandreou steht offenbar kurz vor dem Rücktritt.

© Reuters

13:53 Die regierenden Sozialisten in Griechenland haben sich mit der Opposition der Konservativen offensichtlich auf die Bildung einer Übergangsregierung geeinigt. Staatspräsident Karolos Papoulias sagt am Mittwoch in Athen: "Wir sind durch." Der noch amtierende Ministerpräsident Giorgos Papandreou will nach Angaben des staatlichen Fernsehens am Nachmittag dem Staatschef seinen Rücktritt erklären.

12:10 Entnervt vom Machtgerangel in Italien und Griechenland konzentrieren sich Investoren am Mittwoch wieder auf die Schuldenprobleme der Eurozone. Die Freude über den absehbaren Rücktritt Berlusconis verpufft, stattdessen steigt die Angst, dass die drittgrößte Volkswirtschaft der Eurozone ohne finanzielle Hilfen auch noch umfallen könnte. Der Dax in Frankfurt fällt um 2,3 Prozent auf 5823 Punkte. Die mit Abstand größten Verlierer sind Banken und Versicherungen . Deutsche Bank büßt 3,6 Prozent ein, Commerzbank liegen 1,4 Prozent im Minus.

Bundeskanzlerin Merkel und Frankreichs Präsident Sarkozy beim G20-Gipfel in Cannes: beide sind vehemente Verfechter einer Finanztransaktionssteuer.
Bundeskanzlerin Merkel und Frankreichs Präsident Sarkozy beim G20-Gipfel in Cannes: beide sind vehemente Verfechter einer Finanztransaktionssteuer.

© rtr

"Jetzt wird mal durchgerechnet, was die Banken so an italienischen Anleihen in den Portfolien halten, und was an Abschreibungen auf sie zukommen könnte", sagt Kapitalmarktstratege Jens Beulke von Silvia Quandt Research.

--- Die Ereignisse vom Dienstag lesen Sie auf der nächsten Seite ---

21:07 Berlusconi hat vor dem italienischen Fernsehen eingeräumt, dass seine Regierung am Ende ist und zurücktreten muss. „Die Regierung hat nicht mehr die Mehrheit, die wir zu haben glaubten“, sagte der gescheiterte Regierungschef. „Wir müssen also diese Situation realistisch zur Kenntnis nehmen und uns um die Lage Italiens kümmern und um das, was auf den Finanzmärkten geschieht“, fügte er an. Von der Opposition werde er fordern, dass sie den dringenden Reformmaßnahmen zustimmt, die er vor seinem Rücktritt noch durch das Parlament bringen will. Die Verabschiedung der Sparpläne im Senat ist für Mitte November vorgesehen, im Abgeordnetenhaus könnten die Maßnahmen bis Monatsende abgesegnet werden

Vor der EZB in Frankfurt haben Demonstranten einen symbolischen Grabstein für die europäische Gemeinschaftswährung aufgestellt.
Vor der EZB in Frankfurt haben Demonstranten einen symbolischen Grabstein für die europäische Gemeinschaftswährung aufgestellt.

© dpa

20:21 Die Debatte über Berlusconis Nachfolger als Italiens Ministerpräsident läuft auf Hochtouren. Ersetzt werden könnte er durch den Generalsekretär der Regierungspartei PDL, Angelino Alfano. Im Gespräch sind aber auch andere Kandidaten, darunter der ehemalige EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti als Chef einer Übergangsregierung aus Technokraten. Berlusconi könnte auch sein enger Vertrauter, Kabinettsminister Gianni Letta als Regierungschefs beerben.

20:15 In Griechenland ließ der Schwung von Sozialisten und Konservativen bei der Bildung einer Übergangsregierung offenbar nach. Der scheidende Ministerpräsident Giorgos Papandreou äußerte sich auf einer Kabinettssitzung aber überzeugt, dass ein neuer Regierungschef noch am Dienstagabend benannt würde. Es gebe noch keine Einigung, aber das werde bald der Fall sein, sagte ein Insider, der namentlich nicht genannt werden wollte.

Die angestrebte 100-Tage-Koalition soll die mit der EU und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) verabredeten drastischen Sparmaßnahmen umsetzen und Neuwahlen vorbereiten.

20:10 An den Finanzmärkten hatten einige Anleger schon auf eine sofortige Ablösung des umstrittenen Regierungschefs Italiens gewettet. Somit gab der Dax nach der Abstimmung in Rom seine Gewinne weitgehend ab und ging mit einem relativ mageren Plus von 0,6 Prozent auf 5961 Punkten aus dem Handel. Auch in Mailand grenzte der Leitindex seine Gewinne auf noch 0,7 Prozent ein. Zuvor hatten noch beide Indizes je rund drei Prozent im Plus notiert.

Die italienischen Staatsanleihen setzten ihre Talfahrt fort. Die zehnjährigen Papiere rentierten mit 6,75 Prozent. Seit 14 Jahren sind solche Stände nicht mehr erreicht worden. Der Staat kann sich zu solchen Sätzen eigentlich schon nicht mehr refinanzieren: Irland und Portugal waren bei ähnlich hohen Zinsniveaus unter den Euro-Rettungsschirm geschlüpft.

19:54 Berlusconi werde nach Annahme eines neuen Haushaltsgesetzes zurücktreten, erklärte Präsident Giorgio Napolitano. Zunächst wolle er noch, dass das Reformgesetz mit Zusagen an die EU verabschiedet werde, dann werde er zurücktreten. Nach einer Abstimmung über die Maßnahmen im Stabilitätsgesetz werde es Konsultationen mit den Parteien geben. Dabei wolle der Staatspräsident den Vorschlägen und Positionen der politischen Kräfte in Italien „höchste Aufmerksamkeit“ widmen.

16:18 Das Ende scheint nahe. Italiens Regierungschef Silvio Berlusconi verfügt im Parlament nicht mehr über die Mehrheit. Ein kritisches Votum über seinen Rechenschaftsbericht 2010 kam am Dienstag in Rom zwar durch, doch stimmten nur 308 Abgeordneten dafür. 321 enthielten sich. Bei 630 Abgeordneten insgesamt sind für eine absolute Mehrheit 316 Stimmen notwendig.

Der Rechenschaftsbericht passierte die Kammer also nur dank der Enthaltung der Opposition. Die Regierung habe keine Mehrheit mehr im Abgeordnetenhaus, sagte Oppositionsführer Pierluigi Bersani.

15:21 Die EU-Finanzminister ringen bei Beratungen in Brüssel um die Einführung einer Finanztransaktionssteuer im europäischen Alleingang. Wichtige Partner, wie Großbritannien und Schweden, blockieren die von Deutschland und Frankreich geforderte Steuer. Noch nicht einmal alle Euroländer sind vorbehaltlos für die neue Abgabe, die von Kanzlerin Angela Merkel und Nicolas Sarkozy auch auf weltweiter Ebene vehement verfochten wird.

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble rief seine Kollegen dazu auf, mit gutem Beispiel voranzugehen. "Wir werden noch 20 Jahre diskutieren, wenn wir darauf warten, bis es die letzte Insel irgendwo eingeführt hat."

13:57 In Griechenland steht der Rücktritt des Kabinetts bevor. Der noch amtierenden Ministerpräsidenten Giorgos Papandreou forderte die Minister auf, ihre Rücktrittsschreiben parat zu halten, wie das griechische Staatsfernsehen berichtete. Damit würde der Weg für die Bildung einer Übergangsregierung frei gemacht.

„Wir sind auf gutem Wege und werden während des Tages eine Lösung haben“, zitierte das Staatsfernsehen Papandreou. Den Namen des neuen Premiers nannte Papandreou nicht. Es wurde damit gerechnet, dass Papandreou selbst während des Tages zurücktritt und Lucas Papademos sein Nachfolger wird.

13:03 Der Chef der mit der Partei von Silvio Berlusconi verbündeten Lega Nord hat den Rücktritt des Ministerpräsidenten in Italien gefordert. "Wir haben ihn aufgefordert, zur Seite zu treten", sagte Umberto Bossi Berichten italienischer Medien zufolge am Dienstag. Demnach rechnet der Chef der Rechtspopulisten aber nicht damit, dass Berlusconi noch am selben Tag seinen Posten abgibt.

Im italienischen Abgeordnetenhaus steht am Dienstagnachmittag eine erneute Abstimmung über den Rechenschaftsbericht der Regierung für das vergangene Jahr an. Das Votum ist eigentlich eine Formsache, es dürfte aber zum entscheidenden Test für die Regierung des Ministerpräsidenten werden, nachdem mehrere Abgeordnete seine Partei Volk der Freiheit (PDL) verlassen hatten. Noch am Montag hatte Berlusconi Rücktrittsgerüchte dementiert.

12:23 Hoffnungen auf ein Ende der Ära Berlusconi haben dem deutschen Aktienmarkt am Dienstag Auftrieb gegeben. Wie Händler Andreas Lipkow von MWB Fairtrade sagte, sind derzeit alle Augen auf Italien gerichtet. Ein Rücktritt des Regierungschefs werde von den Märkten geradezu herbeigesehnt.

Der Dax stieg wieder über die Marke von 6000 Punkten und stand zuletzt um 1,64 Prozent höher bei 6026 Punkten. Für den MDax ging es um 1,24 Prozent auf 9144 Punkte nach oben, der TecDax rückte um 2,02 Prozent auf 703 Punkte vor. (mit AFP/dpa/Reuters)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false