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Tausende Griechen demonstrieren am Dienstagabend auf dem Syntagma-Platz vor dem Parlament für ein Ja beim Referendum.

© SIMELA PANTZARTZI/dpa

Liveticker zur Krise in Griechenland: Athen bittet IWF um Verlängerung der Rückzahlungsfrist

Griechenland kämpfte auch am Dienstag um den Verbleib in der Eurozone: Athen schlug kurz vor dem Auslaufen des Hilfsprogramms eine zweijährige Überbrückung mit Mitteln aus dem Europäischen Rettungsfonds ESM vor. Aber die Euro-Finanzminister lehnten ab. Dennoch wurden für Mittwoch neue Beratungen angekündigt. Lesen Sie die Ereignisse im Liveticker nach.

Für Griechenland ist der heutige Dienstag ein Schicksalstag. In letzter Minute soll noch eine Lösung gefunden werden. Nach Tagesspiegel-Informationen könnte Alexis Tsipras noch heute Abend in ein Flugzeug nach Brüssel steigen. Um Mitternacht lief die Frist für das Hilfsprogramm aus.

Lesen Sie die Ereignisse des Tages in unserem chronologischen Liveticker nach:

00.00 Uhr: Frist ist abgelaufen: Griechenland hat den Kredit für das Hilfspaket nicht rechtzeitig bedient. Wie es nun weitergeht, ist unklar. Morgen will Athen der Eurogruppe neue Vorschläge zur Lösung der Krise vorlegen. Die Finanzminister der Euro-Länder haben eine Telefonkonferenz für 11.30 Uhr vereinbart, um diese Vorschläge zu diskutieren.

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23.04 Uhr: US-Börsen erholen sich nur wenig von Kursrutsch: Die US-Börsen haben sich am Dienstag nur wenig vom Kursrutsch zum Wochenauftakt erholt. Der griechische Schuldenstreit hielt auch die Anleger an der Wall Street weiter auf Trab. Es gebe aber immer noch die Aussicht, dass es zu einer Übereinkunft Griechenlands mit seinen Gläubigern komme, sagte David Moss, Leiter Europäische Aktien beim Vermögensverwalter BMO Global Asset Management.
Der Dow Jones Industrial schloss nach zwischenzeitlich deutlicheren Gewinnen 0,13 Prozent fester bei 17 619,51 Punkten. Am Vortag war der New Yorker Leitindex um fast 2 Prozent abgesackt und hatte damit den größten Tagesverlust seit Oktober 2014 verbucht.

22.32 Uhr: Rating-Agentur senkt Kreditwürdigkeit von Griechenland: Die US-Ratingagentur Fitch senkte die Kreditwürdigkeit Griechenlands auf die Note CC und begründete dies mit dem Scheitern der Verhandlungen mit den Geldgebern sowie mit dem für Sonntag angesetzten Referendum über die Reformforderungen der Gläubiger.

22.11 Uhr: Athen bittet IWF um Verlängerung der Rückzahlungsfrist: Die griechische Regierung hat den Internationalen Währungsfonds (IWF) um eine Verlängerung der Frist für die fällige Rückzahlung von Krediten gebeten. Der auch für Wirtschaft und Finanzen zuständige Vize-Regierungschef Giannis Dragasakis sagte am Dienstagabend im griechischen Fernsehen, die Regierung habe um eine Fristverlängerung bis November gebeten.

IWF-Chefin Christine Lagarde hatte eine "Gnadenfrist" für Athen allerdings bereits klar ausgeschlossen.

Überzeugungstäter. Christine Lagarde und Wolfgang Schäuble werben beide für ein starkes Europa – verlieren die nationalen Interessen aber nie aus den Augen.
Überzeugungstäter. Christine Lagarde und Wolfgang Schäuble werben beide für ein starkes Europa – verlieren die nationalen Interessen aber nie aus den Augen.

© AFP

Wenn Sie mehr zu Christine Lagarde und ihrer intensiven Beziehung zu Wolfgang Schäuble erfahren wollen, können Sie hier die Seite 3 zur "Freundschaft zweier Krisenmanager" lesen.

21.57 Uhr: Morgen Vormittag telefoniert die Eurogruppe weiter: Die Telefonkonferenz der Euro-Gruppe beginnt morgen um 11.30 Uhr (MESZ). Dabei solle der "Stand der Dinge" in Griechenland beraten werden, sagte ein Sprecher.

21.24 Uhr: Athen bietet angeblich an, Referendum abzusagen: Aus Euro-Zonen-Kreisen verlautet, die griechische Regierung habe der Euro-Gruppe angeboten, sich für ein "Ja" beim Referendum einzusetzen oder die Volksabstimmung abzusagen, wenn man sich auf neue Finanzhilfen verständigen könne.
21.11 Uhr: Emotionaler Appell von Sigmar Gabriel: "Meine Sorge ist, dass das, was unsere Eltern und Großeltern jahrzehntelang aufgebaut haben, von dem sie wussten, dass es Sicherheit und Stabilität und Frieden schafft, dass das auf einmal in unseren Händen zerrinnt, weil Europa einen anderen Aggregatzustand bekommt, von fest in flüssig. Und ich glaube, es ist an der Zeit, dass wir in unserer Generation dieses Erbe nicht verspielen. Dazu müssen aber alle beitragen, das können wir Deutschen nicht allein", sagte Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel bei der Verleihung des TDF-Gründerpreises zur Lage in Griechenland.

20.25 Uhr: Telefonkonferenz beendet: Die Euro-Finanzminister haben die Bitte Griechenlands um Verlängerung des um Mitternacht auslaufenden Hilfsprogramms abgelehnt. Dies teilte Euro-Gruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem am Dienstagabend mit. Damit verliert das pleitebedrohte Land endgültig den Zugriff auf Hilfsmittel von insgesamt rund 18 Milliarden Euro. Für eine erneute Verlängerung des Programms sei es zu spät, sagte Dijsselbloem.

Fester Händedruck: Der griechische Premier Alexis Tsipras (r) und der niederlandische Finanzminister und Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem begrüßen sich am 30.01.2015 in Athen.
Fester Händedruck: Der griechische Premier Alexis Tsipras (r) und der niederlandische Finanzminister und Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem begrüßen sich am 30.01.2015 in Athen.

© dpa

Die Euro-Gruppe hatte nur rund eine Stunde zu dem Thema beraten. Nach Angaben Dijsselbloems wird die griechische Regierung am Mittwoch einen neuen Vorschlag übermitteln. Die Bitte um ein neues Programm werde aber erst nach dem griechischen Referendum am 05. Juli geprüft. Ein neues, drittes Hilfsprogramm könnte schärfere Bedingungen haben als das bisherige, fügte er hinzu. EU-Vertretern zufolge hat Griechenland bei der Telefonkonferenz der Euro-Gruppe Vorschläge gemacht, die näher an den Forderungen der Institutionen von EU-Kommission, EZB und IWF gelegen haben.

20.20 Uhr: Finnischer Finanzminister: Hilfsprogramm wird nicht verlängert: Eine kurzfristige Verlängerung des griechischen Hilfsprogramms und ein Schuldenschnitt ist nach Einschätzung des finnischen Finanzministers Alexander Stubb nicht möglich. Das teilte Stubb am Dienstag auf dem Kurznachrichtendienst Twitter mit. Diese Schritte hatte der griechische Premier Alexis Tsipras in einem neuen Hilfsantrag ins Spiel gebracht.

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20.15 Uhr: "Bild": Griechenland stellt Antrag auf Zahlungsaufschub: Griechenland werde beim Internationalen Währungsfonds (IWF) einen Antrag auf Zahlungsaufschub stellen, berichtet die "Bild"-Zeitung. Die Rückzahlung von 1,54 Milliarden Euro - die an diesem Dienstag fällig ist - solle verschoben werden, berichtet das Blatt. Gleichzeitig habe die Regierung in Athen klargemacht, dass sie grundsätzlich die fälligen IWF-Kredite bediene wolle. Der IWF wollte dazu am Dienstag keine Stellung nehmen. „Kein Kommentar“, sagte ein Sprecher.

20.05 Uhr: Griechenland zu Aussetzung von Referendum bereit: Griechenland ist nach den Worten des maltesischen Ministerpräsidenten Joseph Muscat grundsätzlich bereit, das geplante Schuldenreferendum auszusetzen. Voraussetzung sei eine Einigung mit den Gläubigern, sagte Muscat am Dienstagabend im Parlament seines Landes.

19.52 Uhr: Martin Schulz fordert Zugeständnisse von der griechischen Regierung: "Herr Tsipras hat jetzt den Brief geschrieben, da steht drin, was er will. Es wäre jetzt gut, wenn er nachschiebt, was er zu geben bereit ist", sagte der EU-Parlamentspräsident in Brüssel.

19.36 Uhr: Tausende Griechen demonstrieren für Ja beim Referendum: Auf dem Syntagma-Platz vor dem griechischen Parlament haben sich erneut tausende Demonstranten versammelt. Sie fordern ein Ja beim Referendum am Sonntag.

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Tausende Griechen demonstrieren am Dienstagabend auf dem Syntagma-Platz vor dem Parlament für ein Ja beim Referendum.
Tausende Griechen demonstrieren am Dienstagabend auf dem Syntagma-Platz vor dem Parlament für ein Ja beim Referendum.

© SIMELA PANTZARTZI/dpa

19.12 Uhr: Angela Merkel legt noch einmal unmissverständlich nach: Die Kanzlerin hat am Dienstagabend erneut betont, dass die Bundesregierung mit einer Regierung in Athen erst wieder nach dem für Sonntag geplanten Referendum verhandeln wird. "Bevor nicht ein Referendum, so wie es geplant ist, durchgeführt ist, werden wir über gar nichts neu verhandeln", sagte Merkel bei einer Veranstaltung des Parlamentskreises Mittelstand der Union in Berlin. An dieser Position ändere auch die Tatsache nichts, dass es heute "nicht näher zu klassifizierende Angebote" gegeben habe.

"Griechenland hat die Entscheidung getroffen, dass heute um Mitternacht das zweite Hilfsprogramm ausläuft", sagte Merkel. Merkel hatte sich zuvor am Rande der Unions-Fraktionssitzung mit Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU), SPD-Chef Sigmar Gabriel, SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann und Unions-Fraktionschef Volker Kauder beraten, wie man mit den neuen Vorschläge aus Athen umgehen solle.

© Karikatur: Klaus Stuttmann

18.55 Uhr: Dax gibt nach: Einen Tag nach den starken Kursverlusten ist an Europas Börsen etwas Ruhe eingekehrt, doch sind die Anleger weiter misstrauisch gegenüber der Entwicklung in Griechenland. Der Deutsche Aktienindex (Dax) startete in Frankfurt am Main zunächst schwach und schloss nach zwischenzeitlich deutlichen Verlusten mit einem Minus von 1,25 Prozent bei 10.945 Punkten. Auch die anderen europäischen Finanzplätze gaben nach.

18.30 Uhr: Euro-Finanzminister bleiben hart: Die Euro-Finanzminister werden am Dienstag nach Angaben von Insidern keine Mittel freigeben, damit Griechenland seine anstehende Tranche an den Internationalen Währungsfonds (IWF) begleichen kann. Das werde "auf keinen Fall" geschehen, sagte ein hochrangiger Vertreter der Euro-Zone der Nachrichtenagentur Reuters. Ein zweiter mit der Sache Vertrauter sagte, eine umgehende Freigabe von Finanzmitteln stehe nicht zur Debatte. Griechenland müsste bis Mitternacht eine Tranche von 1,6 Milliarden Euro an den IWF überweisen. Die Regierung hat aber angekündigt, die Zahlung nicht zu leisten und würde damit ab Mittwoch in Zahlungsverzug bei dem Fonds sein.

18.10 Uhr: Tsipras pokert, Merkel wiegelt ab: Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras überrascht wieder alle, Angela Merkel gibt sich zurückhaltend – im griechischen Drama bleiben die Rollen verteilt wie bisher.

Ob es noch eine Chance auf eine partnerschaftliche Lösung gibt, können Sie hier auf unserer "Seite 2" nachlesen.

17.25 Uhr: Gabriel für Verzicht auf Referendum: Griechenland sollte nach Ansicht von Vizekanzler Sigmar Gabriel (SPD) nach dem neuen Hilfsantrag auf die für Sonntag geplante Volksabstimmung verzichten. "Das beste wäre, wenn Herr Tsipras das Referendum absagt", sagte Gabriel am Dienstag am Rande einer SPD-Fraktionssitzung. Dann könne man auch recht schnell über den neuen Antrag sprechen. Niemand sollte jedoch mit einer raschen Einigung zwischen Geldgebern und Athen rechnen, betonte Gabriel. Eine Lösung sei sehr kompliziert. Mit dem Auslaufen des zweiten Programms dürfe die Europäische Zentralbank (EZB) Griechenland keine weitere Finanzierung geben. Sollte es erforderlich sein, wollen Union und SPD an diesem Freitag erneut Fraktionssondersitzungen ansetzen.

16.56 Uhr: Unkonventionelle Hilfe aus Großbritannien. Wenn jeder EU-Bürger nur drei Euro spenden würde, könnte Griechenland gerettet werden - so rechnet ein Brite, der eine Spendenaktion im Internet ins Leben gerufen hat. Für eine Spende von drei Euro soll man eine Karte aus Griechenland bekommen, für zehn Euro eine Flasche Wein, für 5000 Euro einen Urlaub im betroffenen Land. - obwohl das ganze utopisch und unlogisch ist, beteiligen sich immer mehr Menschen an der Aktion. Lesen Sie hier die ganze Geschichte.

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) will erst das für Sonntag geplante Referendum in Griechenland abwarten, bevor sie über weitere Hilfen für Hellas beraten will.
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) will erst das für Sonntag geplante Referendum in Griechenland abwarten, bevor sie über weitere Hilfen für Hellas beraten will.

© Reuters

16.49 Uhr: Kanzlerin Merkel drückt auf die Bremse. Nach den Worten von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wird Deutschland vor einem Referendum nicht über den neuen Antrag Griechenlands beraten. "Vor einem Referendum kann von deutscher Seite aus kein neuer Antrag beraten werden", sagte sie nach Angaben von Teilnehmern am Dienstag in der Fraktionssitzung der Union.

16.43 Uhr:  Kanzlerin berät mit Vizekanzler. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat nach der überraschenden Bitte Athens um ein drittes Hilfsprogramm spontan mit der SPD-Spitze über die neue Lage beraten. Am Rande der Fraktionssitzungen im Reichstag zog sich Merkel am Dienstagnachmittag für knapp zehn Minuten zu einem Gespräch mit SPD-Chef Sigmar Gabriel, dem SPD-Fraktionsvorsitzenden Thomas Oppermann und Unionsfraktionschef Volker Kauder (CDU) zurück. Zu den Inhalten wurde zunächst nichts bekannt. 

Telefonkonferenz geplant: Sie reden wieder

16.30 Uhr: Sie reden wieder - wenn auch nur am Telefon. Die Euro-Gruppe hält um 19 Uhr eine Telefonkonferenz ab. Euro-Gruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem teilte über den Kurznachrichtendienst Twitter mit, man wolle über das neue Hilfsgesuch der Griechen debattieren.

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15:56 Uhr: Athen bittet um drittes Hilfsprogramm. Die griechische Regierung will seine Euro-Partner um ein drittes Hilfsprogramm bitten. Wie die Finanznachrichtenagentur Bloomberg am Dienstag unter Berufung auf ein Statement des Büros von Minsterpräsident Alexis Tsipras meldet, soll ein zweijähriges Programm unter dem Euro-Hilfsfonds ESM beantragt werden.

14:52 Uhr: Spektakuläre Kehrtwende in letzter Minute? Nach Angaben aus griechischen Regierungskreisen könnte es nach Informationen des Tagesspiegels durchaus so kommen, dass Tsipras heute Abend in den Flieger nach Brüssel steigt, um ein mögliches Abkommen zu unterzeichnen. Die größte griechische Forderung ist eine Umschuldung oder ein Schuldenschnitt, hier wollten die Gläubiger Athen bisher nicht entgegenkommen - das könnte sich nun gerüchteweise geändert haben. Am Abend läuft das bisherige Kreditprogramm für Griechenland aus. Es wäre nicht die erste spektakuläre Wende in dieser Geschichte. Gerade noch diskutierte Europa über die Absage der griechischen Regierung an die Geldgeber - ein Anti-Troika-Referendum, eine Rücktrittsdrohung von Premier Alexis Tsipras - und nun könnte alles schon wieder ganz anders kommen. Kurz nach dem Fernsehinterview, das Tsipras am Montag in Griechenland gab und in dem er von einem Abschied seiner Regierung im Falle eines "Ja"-Ergebnisses sprach, hatte ihn EU-Kommissionschef Jean Claude Juncker angerufen. Dieses Gespräch wurde am Dienstag von Juncker bestätigt, er habe Tsipras zur Last-Minute-Einigung aufgefordert. Noch ist unklar, was die Gläubiger Tsipras für ihre Forderung (Ein Plädoyer für ein "Ja" beim Referendum oder gar eine Absage der ganzen Abstimmung) als Gegenleistung angeboten haben. Es ist aber sicher, dass die Verhandlungen hinter den Kulissen seitdem neuen Schwung bekommen haben.

Sehen Sie hier ein Video, wie sich die Griechen für das Referendum rüsten:

14:40 Uhr: Staatssekretär: Hellas-Risiken für deutsches Finanzsystem niedrig. Das deutsche Finanzsystem ist nach Einschätzung des Ausschusses für Finanzstabilität durch die Vorgänge in Griechenland kaum bedroht. Der dem Gremium angehörende Finanzstaatssekretär Thomas Steffen erklärte am Montag: "Die Risiken aus der jüngsten Entwicklung in Griechenland sind bedeutend für Griechenland, für das deutsche Finanzsystem bestehen jedoch kaum mehr bedeutsame Ansteckungskanäle." Er folgerte: "Daher schätzen wir die Risiken als gering ein."

Bundesbank-Vizepräsidentin Claudia Buch, die dem Ausschuss ebenfalls angehört, erklärte: "Die niedrigen Zinsen bergen weiterhin Risiken für die Finanzstabilität." Die deutschen Banken und Versicherer sollten sich daher mit Kapitalpolstern und gegebenenfalls der Einbehaltung von Gewinnen dagegen wappnen.

14:12 Uhr: Syriza lanciert Kampagne für ein "Nein" am Sonntag. Mit nur einer Woche Vorlauf erfordert die Organisation des Referendums über die Vorschläge der internationalen Geldgeber am kommenden Sonntag von der griechischen Regierung einen Kraftakt. Die Staatsdruckerei begann am Montag mit dem Druck der Stimmzettel, damit diese rechtzeitig auf die Wahllokale verteilt werden könnten, wie das Innenministerium mitteilte. Seit Montag ist auch die Formulierung der Frage der Volksabstimmung bekannt, zudem startete die linke Regierungspartei Syriza ihre Kampagne für das "Nein".

Der Text des Referendums ist kompliziert: "Soll der gemeinsame Plan angenommen werden, den die Europäische Kommission, die Europäische Zentralbank und der Internationale Währungsfonds bei der Eurogruppe am 25. Juni vorgelegt haben?", heißt es zunächst. Anschließend wird ausgeführt, dass der Plan aus zwei Teilen bestehe, wobei die englischen Titel der Dokumente mit ihrer griechischen Übersetzung genannt werden: "Reformen zum Abschluss des laufenden Programms und darüber hinaus" und "Vorläufige Analyse der Tragfähigkeit der Schulden".

Die Wähler haben sodann die Wahl zwischen "Nein" und "Ja", wobei erstere Möglichkeit oben steht. Diese Reihenfolge ist ebenso ungewöhnlich wie die Tatsache, dass eine Regierung eine Frage zur Abstimmung stellt und dabei zum "Nein" aufruft, wie Ministerpräsident Alexis Tsipras dies am Samstag tat.

Das Referendum weckt in Griechenland auch Erinnerungen an das positiv besetzte "Ochi" (Nein), mit dem die Regierung des Diktators Ioannis Metaxas 1940 ein Ultimatum des faschistischen Italien zur Besetzung des Landes zurückwies. Der Nationalfeiertag am 28. Oktober, der "Tag des Neins", geht auf dieses Ereignis zurück. Der Inhalt des letzten Vorschlags der Geldgeber wurde am Dienstag in der regierungsnahen Zeitung "Avghi" gedruckt. Auch die EU-Kommission veröffentlichte den Text auf ihrer Internetseite, nachdem die Euro-Finanzminister zunächst erklärt hatten, dass der Vorschlag nach dem Abbruch der Verhandlungen nicht mehr gelte. Die Syriza-Partei startete unterdessen ihre Kampagne: "Nein - Für Demokratie und Würde" heiß es auf der Internetseite der Partei vor dem Hintergrund erhobener Hände und der griechischen Fahne.

Die Zeit wird knapp. Alexis Tsipras, Ministerpräsident von Griechenland.
Die Zeit wird knapp. Alexis Tsipras, Ministerpräsident von Griechenland.

© imago/ZUMA Press

14:02 Uhr: Oxfam erinnert an die Gründung der Organisation während des Hungers in Griechenland. Nach Angaben von Marion Lieser, Geschäftsführerin Oxfam Deutschland, weckt die aktuelle Tragödie in Griechenland schlimme Erinnerungen, die eng mit der Geschichte der Hilfsorganisation Oxfam verbunden sind. "Nachdem die Nazis in Griechenland großflächig Lebensmittel beschlagnahmt hatten, um sie an die Wehrmacht in Osteuropa und Afrika zu schicken, kam es zu einer Hungerkatastrophe, mehr als 100.000 Menschen starben", schrieb sie in einer Erklärung. "Daraufhin gründete sich im Mai 1942 das Oxford Comittee for Famine Relief (kurz Oxfam), um die Hungersnot in Griechenland zu lindern. Heute, mehr als 70 Jahre später, ist das Land wieder in einem desaströsen Zustand", heißt es in der Erklärung. 

13:47 Uhr: Merkel sieht keine Tendenz für Einigung: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sieht keine Chancen für eine Einigung mit Griechenland in letzter Minute noch an diesem Dienstag. „Heute Abend, genau 24.00 Uhr mitteleuropäischer Zeit, läuft das Programm aus. Und ich kenne keine belastbaren anderen Hinweise“, sagte Merkel am Dienstag in Berlin. Aber auch nach Auslaufen des zweiten Hilfsprogramms werde Europa die Gesprächsfäden mit Griechenland nicht kappen. Die Tür stehe weiter offen.

13:11 Uhr: Brüssel drängt Athen zur Annahme: Die EU-Kommission drängt Athen, das Angebot der Geldgeber für ein Sparpaket in letzter Minute anzunehmen. Die griechische Regierung müsse zudem für ein „Ja“ beim Referendum werben, sagte ein Sprecher der EU-Kommission am Dienstag in Brüssel und bestätigte damit offiziell das Brüsseler Last-Minute-Angebot. EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker habe dazu am Montagabend mit dem griechischen Premier Alexis Tsipras telefoniert. Das Paket werde von 35 Milliarden Euro EU-Geldern für Wachstum und Jobs begleitet.

Damit könnte der Weg für ein weiteres Euro-Finanzministertreffen geebnet werden. „Dies setzt voraus, dass die griechische Regierung sich bewegt“, sagte der Sprecher. „Das ist bislang nicht der Fall gewesen. Die Zeit läuft aus.“ Er erinnerte daran, dass das Hilfsprogramm am Dienstag um Mitternacht endet.

Der Sprecher betonte: „Die griechische Regierung muss die Vorschläge von Freitagnacht annehmen.“ Ob über die Schulden neu verhandelt werden könnte, wollte er nicht kommentieren. Juncker habe keine Pläne, nach Athen zu reisen. Tsipras hatte am Montagabend im griechischen Fernsehen erklärt, wenn bei dem Referendum über die Forderungen der internationalen Geldgeber am Sonntag ein „Ja“ herauskomme, „bin ich nicht für alle Zeiten Ministerpräsident“. Auf die Frage, wann Juncker mit Tsipras telefoniert habe, sagte der Sprecher: „Ich denke, es war direkt danach.“

Bundeskanzlerin Angela Merkel spricht am 29.06.2015 in Berlin während einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem SPD-Parteivorsitzenden Gabriel. Die PK fand nach einem Sondertreffen der Partei- und Fraktionschefs zur Entwicklung in der griechischen Finanzkrise statt.
Bundeskanzlerin Angela Merkel spricht am 29.06.2015 in Berlin während einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem SPD-Parteivorsitzenden Gabriel. Die PK fand nach einem Sondertreffen der Partei- und Fraktionschefs zur Entwicklung in der griechischen Finanzkrise statt.

© dpa

13:07 Uhr: Deutsche Seite ist skeptisch: Ein deutscher Regierungsvertreter schließt gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters eine Verlängerung des laufendes Hilfspakets für Griechenland aus. Dafür sei es "zu spät".

12:49 Uhr: Bisher keine Bewegung aus Athen nach Offerte in letzter Minute. Eine Einigung im Schuldenstreit mit Griechenland in letzter Minute setzt nach Angaben der EU-Kommission Bewegung von Seiten der Regierung in Athen voraus. Diese Bewegung habe es bisher aber nicht gegeben, sagte der Chefsprecher der Brüsseler Behörde, Margaritis Schinas, am Dienstag in Brüssel. Voraussetzung für eine Einigung sei, dass die griechische Regierung die Vorschläge der Institutionen von EU-Kommission, IWF und EZB vom Freitagabend akzeptiere. Außerdem solle sich die Regierung in Athen für ein positives Votum beim Referendum am Sonntag zugunsten einer Übereinkunft mit den Geldgebern einsetzen. Beide Bedingungen waren von der griechischen Regierung zuletzt stets abgelehnt worden. Schinas machte deutlich, dass das Hilfsprogramm für Griechenland um Mitternacht ausläuft, die Tür für Verhandlungen aber offen stehe.

12:17 Uhr: Athen spricht von neuen Gesprächen in letzter Minute. Zwischen den Geldgebern und Griechenland laufen Angaben aus Athen zufolge Gespräche zur Lösung des Schuldenstreits in letzter Minute, berichtet Reuters. Es gebe entsprechende Initiativen, sagte ein Regierungsvertreter in Athen am Dienstag. Damit geht Athen in die Offensive, nachdem zuvor Brüssel eine Offerte in letzter Minute angekündigt und damit Athen unter Zugzwang gesetzt hatte. Über die Umstände dieser Offerte wurden jetzt neue Details bekannt. EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hatte dem griechischen Regierungschef Alexis Tsipras im Schuldenstreit eine "Einigung in letzter Minute" vorgeschlagen. Wie es am Dienstag aus EU-Kreisen hieß, müsste sich Tsipras in einem Brief verpflichten, die Vorschläge der Gläubigerinstitutionen vom vergangenen Samstag anzunehmen und bei der anstehenden Volksabstimmung für ein "Ja" zu werben. Danach könnten die Euro-Finanzminister eine Erklärung entlang des bisherigen Angebots verabschieden.

Juncker habe Tsipras das Angebot telefonisch am Montag gemacht, hieß es aus EU-Kreisen. Der Kommissionspräsident habe dem griechischen Ministerpräsidenten dabei erklärt, "wie eine Einigung in letzter Minute aussehen könnte". Demnach müsste Tsipras das Schreiben an Juncker, Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem, Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Frankreichs Präsident François Hollande richten.

12:02 Uhr: Athen verschiebt Pressekonferenz. Nach dem neuen Vermittlungsangebot aus Brüssel im Streit zwischen Athen und den Geldgebern hat die griechische Regierung am Dienstag eine Pressekonferenz verschoben. Es wurde erwartet, dass sich der Regierungssprecher am Nachmittag zum Vorschlag der EU äußert. Griechische Medien berichteten unter Berufung auf Regierungskreise, Ministerpräsident Alexis Tsipras sehe den Vorschlag negativ.

Kurz zuvor hatte es noch geheißen, Alexis Tsipras stehe dem Vorschlag von EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker positiv gegenüber. Dabei ist nicht ganz klar, was sich auf was bezieht.

11:48 Uhr: Alexis Tsipras zieht Offerte aus Brüssel in Betracht. Griechenlands Ministerpräsident Alexis Tsipras zieht laut einem Bericht der Zeitung "Kathimerini" den jüngsten Vorschlag von EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker in Betracht.

11:34 Uhr: Alle Blicke richten sich nach der Offerte auf Alexis Tsipras. Ob Griechenlands Ministerpräsident Alexis Tsipras die in letzter Minute vorgebrachte Offerte aus Brüssel annehmen will, ist offen. Alle Blicke richten sich jetzt auf ihn. Bisher gibt es von seiner Seite keine Reaktion. EU-Diplomaten berichteten, ein Treffen der Eurogruppe mit den Finanzministern sei zur Zeit nicht geplant. Tsipras hatte am Montagbend in einem Interview des staatlichen griechischen Fernsehens erklärt, wenn bei dem Referendum über die Forderungen der internationalen Geldgeber am Sonntag ein „Ja“ herauskomme, „bin ich nicht für alle Zeiten Ministerpräsident“.

Aus Brüssel hieß es am Dienstag, die geforderte Zusicherung von Tsipras zum Sparpaket müsse an die Präsidenten der EU-Kommission und der Eurogruppe, Jean-Claude Juncker und Jeroen Dijsselbloem, sowie an Bundeskanzlerin Angela Merkel und den französischen Staatspräsidenten François Hollande gehen, hieß es.

Alexis Tsipras und sein Finanzminister Yanis Varoufakis.
Alexis Tsipras und sein Finanzminister Yanis Varoufakis.

© dpa

Die griechischen Regierungsvertreter hatten die Verhandlungen über das Paket am vergangenen Freitag unmittelbar vor der Ankündigung der Volksabstimmung verlassen. Die EU-Institutionen waren von der Referendums-Ankündigung überrascht worden. Für besondere Verärgerung sorgte die Ansage von Tsipras, seinen Landsleuten eine Ablehnung des Sparpakets zu empfehlen. In der Nacht zum Mittwoch läuft das Hilfsprogramm für Griechenland auf europäischer Seite aus. Noch bereitstehende Milliardenhilfen für Athen verfallen deshalb. Die Euro-Finanzminister hatten am vergangenen Samstag beschlossen, dem griechischen Vorschlag einer Verlängerung des Hilfsprogramms über den 30. Juni hinaus nicht zu folgen.

Offen blieb, wie ein Kompromiss der letzten Minute mit Athen aussehen könnte. Selbst wenn die Eurogruppe noch vor Ende des Hilfsprogramms eine Verlängerung billigen sollte, könnten Parlamente in Eurostaaten - also auch der Deutsche Bundestag - nicht fristgerecht zustimmen. Insbesondere aus dem Europaparlament steigt der Druck, in der Krise auf europäischer Seite zu handeln. Parlamentspräsident Martin Schulz hatte im Namen der Vorsitzenden aller Fraktionen die EU-Staaten aufgefordert, „eine Brücke“ zwischen dem Auslaufens des Programms und Sonntagabend zu finden, wenn das Ergebnis der Volksabstimmung feststeht. Einen konkreten Plan dafür legt der SPD-Europapolitiker aber nicht vor.

10:23 Uhr: Brüssel macht in letzter Minute einen Vermittlungsversuch. In der Griechenland-Krise macht Brüssel einen Vermittlungsversuch in letzter Minute. Falls der griechische Premier Alexis Tsipras noch am Dienstag das Angebot der Geldgeber für ein Sparpaket annehme und für ein „Ja“ beim Referendum werbe, könnte der Weg für ein weiteres Euro-Finanzministertreffen geebnet werden, hieß es in EU-Kreisen.

Alexis Tsipras wird in der Nacht zum Dienstag vor einem Auftritt im griechischen Fernsehen geschminkt.
Alexis Tsipras wird in der Nacht zum Dienstag vor einem Auftritt im griechischen Fernsehen geschminkt.

© dpa

Die Zusicherung von Tsipras zum Sparpaket müsse an die Präsidenten der EU-Kommission und der Eurogruppe, Jean-Claude Juncker und Jeroen Dijsselbloem, sowie an Bundeskanzlerin Angela Merkel und den französischen Staatspräsidenten François Hollande gehen, hieß es. Die griechischen Regierungsvertreter hatten die Verhandlungen über das Paket am vergangenen Freitag unmittelbar vor der Ankündigung der Volksabstimmung verlassen.

Juncker hatte am Montag gesagt, die Beteiligten steckten nicht „endgültig in einer Sackgasse“. Der Kommissionschef habe Tsipras telefonisch einen möglichen Ablauf für eine Lösung erläutert. Ob der Linkspolitiker die Offerte annehmen will, blieb offen. In der Nacht zum Mittwoch läuft das Hilfsprogramm für Griechenland auf europäischer Seite aus. Noch bereitstehende Milliardenhilfen für Athen verfallen deshalb.

9:36 Uhr: Deutscher Bankenverband: Banken auf Zahlungsausfall Athens vorbereitet. Der Bundesverband deutscher Banken (BdB) erwartet keine größeren Auswirkungen auf die Finanzmärkte, falls Griechenland seine Kreditschulden in Höhe von 1,5 Milliarden Euro beim Internationalen Währungsfonds (IWF) nicht zahlt. Er gehe davon aus, dass Griechenland diesen Betrag nicht zahlen könne, sagte der Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes, Michael Kemmer, im Interview mit der "Passauer Neuen Presse". Mit größeren Verwerfungen auf den Finanzmärkten rechne er jedoch nicht.

Die Aktienmärkte seien am Montag lediglich auf das Niveau von Anfang vergangener Woche zurückgefallen, erklärte Kemmer. "Kursgewinne, die sich in der Hoffnung auf einen positiven Ausgang aufgebaut hatten, sind nun wieder verloren." Die Sorge vor einem Staatsbankrott Griechenlands hatte die Kurse an den Börsen am Montag stark fallen lassen, vor allem Bankaktien verloren erheblich an Wert.

Für die Sparer in Deutschland bestehe kein Grund zur Sorge, die Spareinlagen seien sicher, sagte Kemmer. Auch die Risiken für die deutschen Banken seien überschaubar, weil sie in Griechenland "nur noch sehr mäßig engagiert" seien. Es gehe um einen Betrag von weniger als vier Milliarden Euro, der Großteil davon gegenüber griechischen Unternehmen. Schon in den vergangenen Jahren hätten die deutschen Banken einen Großteil ihrer Forderungen abgeschrieben und sich schon frühzeitig auf einen möglichen Zahlungsausfall Griechenlands vorbereitet.

Die 1,5 Milliarden Euro werden am Dienstag um Mitternacht fällig. Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras hatte am Montagabend in einem Fernsehinterview gesagt, seine Regierung werde die Kreditrate nicht fristgerecht begleichen. Erst wenn die internationalen Gläubiger aufhörten, "uns zu ersticken", würden die ausstehenden 1,5 Milliarden Euro bezahlt. Ohne Rückzahlung könnte der IWF Athen in den kommenden Wochen für zahlungsunfähig erklären.

9:19 Uhr: Dax gibt zu Börsenbeginn nur leicht nach. Die drohende Pleite Griechenlands hat den Dax am Dienstag offenbar nur leicht belastet. Der deutsche Leitindex verlor 0,2 Prozent auf 11.062 Zähler. Am Montag war das Minus mit 3,6 Prozent allerdings deutlicher ausgefallen, wenn auch weniger als befürchtet. Zu den größten Dax-Verlierern zählten die Aktien von HeidelbergCement und Beiersdorf, die sich jeweils um 0,6 Prozent verbilligten. Auf der Gewinnerseite standen die Aktien von K+S mit einem Plus von 2,7 Prozent.

Droht mit Klage gegen "Grexit": Yanis Varoufakis, Finanzminister Griechenlands.
Droht mit Klage gegen "Grexit": Yanis Varoufakis, Finanzminister Griechenlands.

© dpa

8:49 Uhr: Aktienmärkte in Fernost erholt. Die Aktienmärkte in Fernost haben sich nach dem Ausverkauf zu Wochenbeginn am Dienstag leicht erholt. In Tokio kletterte der Nikkei -Index um 0,6 Prozent auf 20.235 Punkte. Der MSCI-Index für asiatische Aktien außerhalb Japans legte rund 1,4 Prozent zu. In Shanghai machte der Leitindex anfängliche Verluste wieder wett und lag sogar mehr als vier Prozent im Plus. Dennoch blieb die Stimmung bei vielen Anlegern verhalten. "Es gibt immer noch eine zu große Unsicherheit an den Märkten und Investoren schauen sich die Entwicklungen in Griechenland und China sehr genau an, bevor sie sich wieder was trauen", sagte Karine Hirn von der Fondsgesellschaft East Capital.

Am Montag hatten die Börsen weltweit deutliche Verluste eingefahren, weil Griechenland nach den gescheiterten Verhandlungen mit den Geldgebern Richtung Insolvenz taumelt. Japans Wirtschaftsminister Akira Amari sagte, das griechische Schuldendrama werde aber keine größeren Auswirkungen auf die Weltwirtschaft haben. Auch die konjunkturelle Abkühlung Chinas hatte zum Wochenbeginn die Kurse gedrückt. Um die Wirtschaft wieder anzukurbeln, öffnet die Zentralbank in Peking die Geldschleusen weiter. Auf dem Devisenmarkt gab der Euro in Fernost leicht nach und kostete knapp unter 1,12 Dollar.

8:45 Uhr: Banken werden für Rentner geöffnet. Griechenland wird nach Angaben des Finanzministeriums von Mittwoch bis Freitag rund 1000 Bankfilialen für Rentner öffnen. Viele ältere Griechen nutzen keine Geld- oder Kreditkarten, um Geld abzuheben.

8.05 Uhr: Der französische Finanzminister Michel Sapin stellt Griechenland bei einem "Ja" im Referendum weitere Verhandlungen mit den Gläubigern in Aussicht. Zugleich betont Sapin, bei einem "Nein" komme man in unbekanntes Territorium. Sapin ergänzt, ein Grexit sei "kein Drama für den Rest Europas".

6.00 Uhr: Der griechische Finanzminister Yanis Varoufakis hat im Falle eines Ausschlusses aus dem Euro mit einem juristischen Vorgehen seines Landes gegen EU-Institutionen gedroht. „Die EU-Verträge haben keine Regelung für einen Ausstieg aus dem Euro, und wir weigern uns, diesen zu akzeptieren“, sagte Varoufakis der britischen Zeitung „Daily Telegraph“. Griechenlands Mitgliedschaft sei nicht verhandelbar. Die Regierung in Athen lasse sich derzeit beraten und ziehe nötigenfalls eine gerichtliche Verfügung des Europäischen Gerichtshofs gegen EU-Institutionen in Erwägung. Die Regierung werde von all ihren Rechten Gebrauch machen, sagte Varoufakis. (Einen Hintergrundbericht über die Möglichkeit einer solchen Klage und was damit gemeint sein könnte, lesen Sie hier.)

Griechenlands Regierungschef Alexis Tsipras bei einem TV-Interview am Montagabend
Griechenlands Regierungschef Alexis Tsipras bei einem TV-Interview am Montagabend

© dpa/EPA/Alexandros Vlachos

5:50 Uhr: Die griechische Regierung wird die am Dienstag fällige Kreditrate beim Internationalen Währungsfonds (IWF) nach eigenem Bekunden nicht fristgerecht begleichen. Ministerpräsident Alexis Tsipras sagte am Montagabend in einem Fernsehinterview, erst wenn die internationalen Gläubiger aufhörten, "uns zu ersticken", würden die ausstehenden 1,5 Milliarden Euro bezahlt.

"Ist es möglich, dass die Kreditgeber darauf warten, dass der IWF bezahlt wird, während unsere Banken erstickt werden?", fragte Tsipras in dem Interview mit dem griechischen Staatssender ERT. "Sobald sie aufhören, uns zu ersticken, werden sie bezahlt." Die 1,5 Milliarden Euro werden am Dienstag um Mitternacht fällig. Ohne Rückzahlung könnte der IWF Athen in den kommenden Wochen für zahlungsunfähig erklären.

Tsipras machte in dem Interview deutlich, dass er sich von dem Referendum der Griechen über die Gläubiger-Forderungen eine stärkere Verhandlungsposition im Schuldenstreit verspricht. Ziel seiner Regierung sei es, "besser gewappnet für die Fortsetzung der Verhandlungen zu sein".

5:45 Uhr: Griechenlands Ministerpräsident Alexis Tsipras verbindet seine politische Zukunft mit dem Ergebnis des Referendums über die umstrittenen Sparauflagen der Geldgeber. Die linksgerichtete Regierung in Athen werde bei der Volksabstimmung am Sonntag zwar ein "Ja" der Bevölkerung respektieren. "Wir werden aber nicht diejenigen sein, die sie ausführen", sagte Tsipras am Montagabend.
Mit der Ankündigung für ein Referendum hat er die Gläubiger brüskiert. Daraufhin entschieden diese, das aktuelle Hilfsprogramm nicht - wie von Tsipras gewünscht - um einige Tage zu verlängern. Hellas-Banken mussten schließen, der Kapitalverkehr wurde eingeschränkt. Am Dienstag wird Griechenland aller Voraussicht nach eine wichtige Zahlung an den Internationalen Währungsfonds nicht leisten können - und damit in die Pleite rutschen.
Tsipras sagte, er stehe bereit, die Verhandlungen mit den europäischen Partnern wieder aufzunehmen. Sollten sie noch am Montag ein Angebot unterbreiten, werde Griechenland seine am Dienstag anstehenden Zahlungsverpflichtungen erfüllen. "Mein Telefon ist den ganzen Tag an. Wer immer auch anruft, ich nehme immer ab". (mit rtr/dpa/AFP)

Die Ereignisse vom Montag können Sie hier nachlesen.

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