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LOCKERBIE-ANSCHLAG: Todkranker Attentäter

Nach dem Umsturz in Libyen sind Forderungen laut geworden, den freigelassenen Lockerbie-Attentäter wieder nach Großbritannien zu holen. Doch die Hoffnungen darauf sind gesunken.

Nach dem Umsturz in Libyen sind Forderungen laut geworden, den freigelassenen Lockerbie-Attentäter wieder nach Großbritannien zu holen. Doch die Hoffnungen darauf sind

gesunken. Wie ein US-Reporter aus Tripolis berichtet, liegt der krebskranke Attentäter im Sterben. Ein Reporter des US-Senders CNN fand den Attentäter Abdelbaset al Megrahi zwei Jahre nach dessen umstrittener Freilassung aus

einem schottischen Gefängnis in seinem Haus in Tripolis. Dort werde er von seiner Familie versorgt.

Er falle immer wieder ins Koma, benötige Sauerstoff und hänge am Tropf.

Die Familie beklagte im

Gespräch mit CNN, dass er nicht ärztlich betreut werde, sondern zu Hause gepflegt werden müsse. Plünderer hätten Medikamente mitgenommen. „Es gibt keinen Arzt, es gibt

niemanden den man

fragen kann, wir haben nicht einmal mehr eine

Telefonleitung“, sagte al Megrahis Sohn Khaled.

CNN-Reporter Nic Robertson beschrieb den Attentäter nur noch als „Schatten seiner selbst“. Er fügte hinzu: „Ich war geschockt, als ich in das Zimmer ging und ihn in einem solchen Zustand sah.“

Der Nationale Übergangsrat in Libyen hatte am Sonntag eine Auslieferung des Mannes nach Großbritannien oder in die USA ausgeschlossen. Der schwer krebskranke al

Megrahi war aus schottischer Haft entlassen worden, weil ihm Ärzte eine Lebenserwartung von damals nur noch wenigen Monaten bescheinigt hatten. Bei dem Attentat auf eine Boeing 747 der US-Fluggesellschaft PanAm über dem schottischen Lockerbie waren 1988 insgesamt 270 Menschen gestorben. Al Megrahi ist der Einzige, der jemals dafür zur Rechenschaft gezogen wurde. dpa

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