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Luftverkehr: Lufthansa treibt nach Air-Berlin-Pleite Preise hoch

Die Lufthansa macht sich nach dem Aus für Air Berlin ihre Vormachtstellung zunutze. Die EU sollte dies unterbinden und die Lufthansa zwingen, Strecken an Konkurrenten abzutreten. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Heike Jahberg

Wenn das kein gutes Geschäft ist: Seit dem Ende von Air Berlin kann die Lufthansa die Flugpreise so richtig schön heraufsetzen. Auf vielen innerdeutschen Strecken sind die Plätze in den Maschinen jetzt knapp. Und oft fliegt nur eine: die Lufthansa. Kein Wunder also, dass die Preise explodieren – so funktioniert das Marktprinzip von Angebot und Nachfrage. Die dramatischen Preiserhöhungen legen allerdings den Verdacht nahe, den Lufthansa-Konkurrenten schon von Anfang an gehegt haben. Nämlich den, dass die Übernahme großer Teile von Air Berlin durch den größten Wettbewerber Lufthansa von Anfang an mit Blick auf dann mögliche Preistreiberei betrieben wurde.

Die Kranich-Linie profitiert, die Kunden haben das Nachsehen, und tausende Arbeitnehmer landen bei der Arbeitsagentur. Den Air-Berlin-Beschäftigten wird die EU-Kommission, die jetzt den Deal prüft, nicht mehr helfen können. Den Flugpassagieren schon: Wenn EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager die Lufthansa zwingt, Strecken an Konkurrenten abzugeben, werden die Preise wieder sinken. So lange können Verbraucher zur Selbsthilfe greifen und auf die Bahn umsteigen. Das schont den Geldbeutel – und die Umwelt.

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