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Aufgewacht! Bernd Lucke hat der AfD mit einer Spaltung der Partei gedroht und seinen "Weckruf" initiiert. Doch der könnte bald wieder Geschichte sein.

© dpa

Machtkampf bei der AfD: Parteichef Lucke muss seinen "Weckruf" auflösen

Mit seinem "Weckruf" wollte der AfD-Vorsitzende Bernd Lucke den Machtkampf in der Partei für sich entscheiden. Nun muss er die Initiative auflösen. Das hat das Schiedsgericht der AfD entschieden.

Im Machtkampf in der Alternative für Deutschland (AfD) hat der Parteivorsitzende Bernd Lucke einen Rückschlag einstecken müssen. Der vom ihm initiierte Verein "Weckruf 2015" muss nach dem Urteil des Bundesschiedsgerichts der Partei umgehend aufgelöst werden, bestätigte Parteisprecher Christian Lüth am Dienstag in Berlin.

In dem "Weckruf" wollte Lucke seine Anhänger versammeln und Druck auf seine parteiinternen Gegner um Co-Chefin Frauke Petry ausüben. Das Schiedsgericht der Partei urteilte, in dem "Weckruf" sollten Richtungsentscheidungen vorgenommen werden, die allein einem Bundesparteitag vorbehalten seien.

Lucke hatte mit der Gründung des Vereins indirekt mit einer Abspaltung von der AfD gedroht, indem er dazu aufrief, Entscheidungen über die Zukunft des "Weckrufs" erst nach dem nächsten Parteitag zu treffen. Der steht in knapp zwei Wochen in Essen an. Erwartet wird eine Kampfabstimmung zwischen Lucke und Petry um den Parteivorsitz. Petry steht für den nationalkonservativen, Lucke für den wirtschaftsliberalen Flügel in der AfD.

Zudem muss Lucke um die von ihm durchgesetzte Parteireform kämpfen. Laut Beschluss des Bundesschiedsgerichts ist die Abstimmung über die Reform nichtig, die im Kern die Parteispitze von drei gleichberechtigten Vorsitzenden auf nur einen verkleinern soll. Darüber muss in Essen nun erneut abgestimmt werden. (Reuters)

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