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Politik: Madison und Angela

Foto: Rückeis / Montage: DP HINTER DEN LINDEN Manchmal kann man in die Zukunft blicken. Wenn Ihr Sohn oder Ihr Enkel in 20 Jahren eine nette Amerikanerin kennen lernt, so heißt sie Madison.

Foto: Rückeis / Montage: DP

HINTER DEN LINDEN

Manchmal kann man in die Zukunft blicken. Wenn Ihr Sohn oder Ihr Enkel in 20 Jahren eine nette Amerikanerin kennen lernt, so heißt sie Madison. Oder Emily. Oder Hannah. Das sind nämlich die drei populärsten Mädchennamen, die jetzt in den USA vergeben werden. Was das mit Politik zu tun hat? Gar Wundersames! Nachdem Amerika gerade einen neuen Kongress gewählt hat, haben die Statistiker nach Korrelationen gesucht. Sie waren erfolgreich. In jenen Bundesstaaten, wo die Republikaner gewinnen, also in den Rocky Mountains und im Süden, ist Madison der beliebteste Name für den weiblichen Nachwuchs. Überall dort aber, wo die Demokraten siegen, an den Küsten und rund um die Großen Seen, führt Emily. Nur jene drei Bundesstaaten, die zwischen Republikanern und Demokraten stets umkämpft sind, Tennessee, Arkansas und Missouri, mochten sich weder für Emily noch für Madison entscheiden. Hier, und nur hier, liegt Hannah vorn. Aus dieser erstaunlichen Parallelität von Namensgebung und Ideologie leiten sich Fragen an die deutsche Statistik ab. Wo nennen Eltern ihre Kinder noch Hans? Ist Angela populärer als Edmund? Führt Gerd klar vor Guido? Darf man jetzt Joschka eintragen lassen? Und jene deutschen Gegenden, in denen Hannah populär ist, egal in welcher Schreibweise, sind das auch hier „swing states“? Regionen ohne festgefügte Parteipräferenz? Wenn also Ihr Sohn oder Ihr Enkel im Jahre 2020 freudestrahlend und total verknallt vom Austauschjahr in Amerika heimkehrt und seine Liebe zu Emily beichtet, dann können Sie sich wissend zurücklehnen und sagen: Das wusste ich schon 2002! Und die Eltern sind eingefleischte Demokraten, stimmt´s?

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