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Mafia: Prodi hält Armee-Einsatz für wenig hilfreich

Einen Tag vor seinem Besuch in Neapel hat Italiens Ministerpräsident Romano Prodi einen Einsatz der Armee gegen die organisierte Kriminalität in der süditalienischen Stadt als wenig hilfreich bezeichnet.

Rom - "Die Kriminalität hängt mit der Korruption in der Wirtschaft zusammen, mit der Geschäftswelt und einer ständigen Missachtung der Gesetze. Dagegen kann die Armee nicht viel bewirken", sagte Prodi laut der Nachrichtenagentur Ansa. Seine Regierung stimme mit Staatspräsident Giorgio Napolitani überein, dass ein breit angelegter Plan ausgearbeitet werden müsse, um die Welle der Kriminalität zu bekämpfen.

Prodi forderte einen Kampf "an zwei Fronten", bei dem es zum einen um Repression gehe, zum anderen um das Engagement der Zivilgesellschaft und der Institutionen. Prodi verwies auf die in der Region Neapel besonders hohe Jugendarbeitslosigkeit. Der Ministerpräsident hatte am Dienstag gesagt, ein Einsatz der Armee in Neapel werde geprüft. Die Verantwortlichen der Stadt und ein Teil des linken Regierungsbündnisses in Rom lehnen dies jedoch ab.

Die italienische Regierung hat sich dem verstärkten Kampf gegen die Mafia verschrieben, nachdem in den vergangenen Tagen in Neapel und Umgebung sieben Menschen getötet wurden. Am Dienstag wurden in dem Zusammenhang sieben mutmaßliche Mafia-Mitglieder festgenommen. Prodi will am Donnerstag bei einem Besuch in Neapel mit örtlichen Vertretern über Lösungsmöglichkeiten sprechen. (tso/AFP)

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