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Politik: Man müsste mal - irgendetwas tun (Glosse)

Alle reden davon, dass die SPD, namentlich der Bundeskanzler Gerhard Schröder, jetzt aber dringend etwas tun müsse. Irgendetwas.

Alle reden davon, dass die SPD, namentlich der Bundeskanzler Gerhard Schröder, jetzt aber dringend etwas tun müsse. Irgendetwas. Und das ganz dringend. Weil es sonst ganz, ganz schlimm werde. Also man müsste mal . . - sozusagen. Falsch ist das, ganz falsch. Denn in der Bierruhe liegt die Kraft, im Nichtstun die Stärke. Und wo von der neuen Bundesregierung schon so viel kopiert wird, kommt es darauf auch nicht mehr an: Aussitzen, warum nicht! Die SPD kann noch siegen. Von der SPD lernen, heißt nämlich siegen lernen: In einer Ecke Stuttgarts, wo die Genossen sich vor einer Wahl mal gar nicht mehr blicken ließen und auch keine Plakate klebten, da hatten sie die höchsten Stimmenzuwächse überhaupt. Was damals im Parteipräsidium natürlich mit großer Erheiterung aufgenommen wurde. Wenn Gerhard Schröder seinerzeit öfter dort erschienen wäre, dann hätte er das auch mitbekommen und wüsste heute, wie er diese seine Partei aus der Krise bringt: Nicht mehr blicken lassen. Alle Plakate abhängen. Nicht mehr regieren - aber halt, das kennen wir ja schon. Alles sollten der Kanzler und seine Genossen dann besser doch nicht aussitzen. Sonst kommt am Ende noch Helmut Kohl wieder.

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