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Politik: Man programmiert deutsch (Kommentar)

Unter dem Schlagwort "Mit Laptop und Lederhose" hat Bayern pfiffig sein Image als ein Bundesland gepflegt, das sympathische Traditionen wahrt und dennoch - oder vielleicht auch gerade deshalb - ein begehrter Standort moderner Technologiefirmen geworden ist. Dennoch fehlt es auch denen an Fachkräften.

Unter dem Schlagwort "Mit Laptop und Lederhose" hat Bayern pfiffig sein Image als ein Bundesland gepflegt, das sympathische Traditionen wahrt und dennoch - oder vielleicht auch gerade deshalb - ein begehrter Standort moderner Technologiefirmen geworden ist. Dennoch fehlt es auch denen an Fachkräften. Siemens, ein in Bayern angesiedeltes Unternehmen, sucht fast 1000 Informatiker und ist somit vermutlich von Kanzler Schröders Green-Card-Initiative für entsprechende ausländische Spezialisten sehr angetan. Der Münchner Innenminister Günther Beckstein läuft also in eine für ihn peinliche Argumentationsfalle, wenn er wie nach einem Pawlowschen Reflex ohne Nachzudenken sofort "Nein" sagt, wenn er Ausländerzuzug und Rot-Grün hört. Entgegen seiner Vermutung reichen die derzeitigen gesetzlichen Ausnahmeregelungen eben nicht aus, um zum Beispiel einem Informatiker aus Indien einen Arbeitsplatz anbieten zu können. Als Saisonkräfte, die nach getaner Arbeit wieder verschwinden - und das schwebt Beckstein offensichtlich vor -, werden sie jedenfalls mit Sicherheit nicht nach Deutschland kommen. Nicht einmal nach Bayern.

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