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Außenminister Sigmar Gabriel (SPD).

© Michael Kappeler/dpa

"Mann mit den Haaren im Gesicht": Gabriel entschuldigte sich bei Schulz

Erst versuchte er es per SMS - doch es kam keine Antwort. Dann sprach er mit ihm in der SPD-Zentrale. "Wir sind keine Polit-Maschinen", sagt der Außenminister.

Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) hat sich bei dem bisherigen Parteichef Martin Schulz wegen seiner umstrittenen Äußerung zu dessen Aussehen entschuldigt. Er habe Schulz deswegen zunächst eine SMS geschickt, auf die dieser allerdings nicht reagiert habe, sagte Gabriel der Wochenzeitung "Die Zeit". Am Dienstag habe er sich dann bei einer Begegnung in der SPD-Zentrale in Berlin aber auch noch einmal persönlich entschuldigt. "Wir verstehen beide, wo unsere gegenseitigen Verletzungen liegen und dass alles menschlich ist, wir sind schließlich keine Polit-Maschinen", sagte Gabriel.

Nach Abschluss der Koalitionsverhandlungen mit der Union war er hart mit der SPD-Führung ins Gericht gegangen, nachdem diese ihn nicht mehr als Außenminister in einer neuen Regierung vorgesehen hatte. Mit Blick auf Scholz zitierte Gabriel dabei seine Tochter, die ihn mit den Worten getröstet habe: "Papa, jetzt hast du doch mehr Zeit mit uns. Das ist doch besser als mit dem Mann mit den Haaren im Gesicht."

Diese Äußerung hatte in der SPD für Empörung gesorgt. Gabriel sagte nun der "Zeit", er habe sich vor allem geärgert, dass er über die Entscheidung zur Besetzung des Chefpostens im Auswärtigen Amt erst aus den Medien erfahren habe. Ansonsten sehe er darin keinen Grund zum Groll oder zur Kritik: "Jeder Parteivorstand hat das Recht, Ministerposten neu zu besetzen." Da bleibe nur, "zum Abschied leise Servus zu sagen".

Nach der ursprünglichen Entscheidung der Parteispitze hatte Schulz Außenminister werden sollen. Da es auch daran innerparteiliche Kritik gab, verzichtete er allerdings. Wer nun das Auswärtige Amt leiten wird, ist noch offen. (Tsp, AFP)

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