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Politik: Marc Wallerts Freilassung: Göttingen plant nach Ankunft Willkommenparty

Um zehn Uhr am Sonnabendmorgen hatten die Radionachrichten die Freilassung von Marc Wallert gemeldet, zwei Stunden später war das "Göttinger Tageblatt" mit einer Extra-Ausgabe auf dem Markt. Die Passanten in der Fußgängerzone hätten ihnen die Zeitung buchstäblich aus der Hand gerissen, berichteten die Zeitungsverkäufer später.

Um zehn Uhr am Sonnabendmorgen hatten die Radionachrichten die Freilassung von Marc Wallert gemeldet, zwei Stunden später war das "Göttinger Tageblatt" mit einer Extra-Ausgabe auf dem Markt. Die Passanten in der Fußgängerzone hätten ihnen die Zeitung buchstäblich aus der Hand gerissen, berichteten die Zeitungsverkäufer später. Alle 3000 gedruckten Exemplare, so die Lokalchefin Angela Brünjes, seien innerhalb kürzester Zeit unter die Leute gebracht worden.

Im Göttinger Ortsteil Geismar, wo die Wallerts wohnen, reichten sich Anlieger den Sonderdruck am Sonnabendmittag über die Gartenzäune weiter. Vor dem Haus der Familie versammelten sich Dutzende Nachbarn, Journalisten und Neugierige. Werner und Renate Wallert sowie ihr älterer Sohn Dirk verließen ihr Haus jedoch nicht und verzichteten darauf, sich auf der Straße zu zeigen. Über die Pressestelle der Göttinger Polizei ließ die Familie stattdessen eine ausführliche Stellungnahme für die nächsten Tage ankündigen. An diesem Dienstag will sich Werner Wallert im Rahmen einer Pressekonferenz in seiner Schule zu den Hintergründen der Entführung äußern, und dabei "einiges richtig stellen".

Mit einem Empfang im Rathaus will die Stadt Göttingen voraussichtlich am Mittwoch die Rückkehr von Marc Wallert feiern. Die Familie sei mit einer offiziellen Begrüßung einverstanden, sagte Oberbürgermeister Jürgen Danielowski (CDU). Das Stadtoberhaupt möchte Marc Wallert, der in der Geiselhaft 27 Jahre alt geworden war, zudem persönlich bei seiner Ankunft in Göttingen begrüßen. Auch das Theodor-Heuss-Gymnasium, an dem Werner Wallert Erdkunde und Englisch unterrichtet und Marc Wallert sein Abitur machte, bereitet eine große Willkommensparty vor.

Göttinger Kirchengemeinden feierten bereits am Samstag das Ende der Geiselhaft von Marc Wallert. Mit seiner Freilassung sei "ein Herzenswunsch vieler Menschen in Erfüllung" gegangen, sagte der Superintendent des Kirchenkreises Göttingen-Süd, Martin Ammon, bei einem gemeinsamen Gottesdienst evangelischer Gemeinden. "Gott hat unsere Gebete erhört und die Geiseln aus der lebensgefährlichen Situation mit heiler Haut davonkommen lassen". Die evangelische Stephanusgemeinde in Göttingen hatte seit Anfang Mai mit täglichen Andachten für eine Rückkehr der Geiseln gebetet.

An dem Gottesdienst in der gut gefüllten Kirche hatten auch Renate und Werner Wallert teilgenommen. Die Eheleute, die bereits in den vergangenen Wochen freigekommen waren, sind Mitglieder der Stephanusgemeinde. Die Kirche war auch am Wochenende wieder von zahlreichen Kamerateams umlagert. Werner Wallert verwies gegenüber den Journalisten auf die angekündigte Pressekonferenz, bei der die Familie "einiges über die Gefangenschaft richtig stellen" werde. Zuerst müsse Sohn Marc aber wieder in Göttingen sein.

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