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Marti Athisaari: Friedensnobelpreisträger wirft der Weltgemeinschaft Versagen vor

Der frühere finnische Präsident Martti Ahtisaari fordert mehr politischen Willen zur Lösung von aktuellen Konflikten. Als Bedrohung für den Frieden sieht der Nobelpreisträger die hohe Jugendarbeitslosigkeit.

Der Friedensnobelpreisträger Martti Ahtisaari hat der internationalen Gemeinschaft Versagen bei der Lösung wichtiger Konflikte vorgeworfen. "Wir haben uns einfach daran gewöhnt, dass es diese Konflikte gibt und dass man nichts dagegen tun muss", sagte Ahtisaari im Interview mit dem Tagesspiegel. Als Beispiele nannte der frühere finnische Präsident Sri Lanka, Kaschmir, Zypern und den Nahen Osten. "Es ist beschämend, dass wir keine harte Linie gegen jene eingeschlagen haben, die eine Lösung dieser Konflikte verhindern." Der internationalen Gemeinschaft fehle es an politischem Willen, kritisierte der Nobelpreisträger.

In Sri Lanka versuche die Regierung den Konflikt mit Waffengewalt zu lösen, obwohl sie wisse, dass das nicht geht. "Wir lassen das geschehen. Wie können wir, die am meisten entwickelten Länder der Welt, noch Respekt erwarten, wenn wir so etwas tun?" Die internationale Gemeinschaft dürfe nicht länger untätig bleiben, forderte der Nobelpreisträger. Sie müsse Druck ausüben, damit in Sri Lanka Friedensgespräche aufgenommen würden.

Als größte Bedrohung für den Frieden sieht Ahtisaari die weltweit zu erwartende hohe Jugendarbeitslosigkeit. Eine Milliarde Menschen unter 30 Jahren würden bald ohne Arbeit sein, sagte er. "Wenn wir wirklich den Terrorismus bekämpfen wollen, müssen wir diese Menschen, die keine Hoffnung haben, in Arbeit bringen." (Tsp)

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