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Politik: Maß und Strafe

Bekommt jeder heute seine gerechte Strafe? Nach viel Kritik über zu milde Urteile in Deutschland machte der Kriminologe und frühere niedersächsische Justizminister Christian Pfeiffer auf dem Richtertag die Gegenrechnung auf: Wir strafen zu hart und „geraten auf amerikanischen Kurs“.

Bekommt jeder heute seine gerechte Strafe? Nach viel Kritik über zu milde Urteile in Deutschland machte der Kriminologe und frühere niedersächsische Justizminister Christian Pfeiffer auf dem Richtertag die Gegenrechnung auf: Wir strafen zu hart und „geraten auf amerikanischen Kurs“. Seinen Untersuchungen zufolge sei ähnlich wie in den USA die Zahl der Gefängnisinsassen in den letzten Jahren um rund ein Drittel gestiegen, ohne dass sich die Kriminalität strukturell verändert habe. Für den Tatbestand der gefährlichen Körperverletzung müsse ein Täter heute doppelt so lange ins Gefängnis wie noch in den 80er Jahren. Pfeiffer sieht die Ursache dafür vor allem in einem von Politik und Medien angeheizten „Strafbedürfnis“ der Öffentlichkeit. Pfeiffer hatte als Minister selbst häufiger für härteres Durchgreifen plädiert. Der Grund: „Kein Politiker kann es sich leisten, nicht mitzuheulen, wenn höhere Strafen gefordert werden.“ neu

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