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Politik: Massaker bei Sportgala geplant Dänische Staatsanwälte fordern lebenslänglich

Stockholm - In Kopenhagen hat am Freitag der Prozess gegen vier mutmaßliche Terroristen mit radikalislamischem Hintergrund begonnen. Die vier in Stockholm wohnenden Angeklagten sollen unmittelbar vor einem geplanten Anschlag auf Kopenhagen und das Redaktionsgebäude der seit 2005 für ihre Mohammed-Karikaturen bekannten Zeitung „Jyllands-Posten“ entlarvt worden sein.

Stockholm - In Kopenhagen hat am Freitag der Prozess gegen vier mutmaßliche Terroristen mit radikalislamischem Hintergrund begonnen. Die vier in Stockholm wohnenden Angeklagten sollen unmittelbar vor einem geplanten Anschlag auf Kopenhagen und das Redaktionsgebäude der seit 2005 für ihre Mohammed-Karikaturen bekannten Zeitung „Jyllands-Posten“ entlarvt worden sein. Als Strafe dafür sollten anscheinend die Journalisten des Blattes als auch Prominente, die zu einer Sportgala ins Redaktionshaus geladen waren, als Geiseln genommen und im Namen des Islam hingerichtet werden. Im gleichen Bürogebäude wird auch die zweite große Tageszeitung Dänemarks, die „Politken“, produziert.

Staatsanwalt Henrik Plähn ging am Freitag nur in groben Zügen auf bisherige Ermittlungserkenntnisse ein. Die Angeklagten hätten aber Aktionen geplant, um die dänische Bevölkerung zu treffen. Vermutlich um den Jahresbeginn 2011. Auch in Kopenhagen, so die Anklage, sollten „so viele Menschen wie möglich getötet werden“. „Gott gib uns die Kraft, so viele Ungläubige wie möglich zu schlachten“, rief der Bandenführer bei einem Gebet unmittelbar vor der Festnahme im Dezember 2010. Die Polizei hatte die Kopenhagener Wohnung verwanzt und hörte mit. Vermutlich wollten die Angeklagten um die Neujahrsnacht ihre Taten mit einem schallgedämpften Maschinengewehr und einer Pistole begehen. Nach Informationen der Ermittler hatte die Terrorzelle Verbindungen nach Pakistan in die Grenzregion zu Afghanistan, Waziristan. Die Staatsanwaltschaft hat lebenslängliche Haftstrafen für die vier Männer beantragt. Die Angeklagten haben auf „nicht schuldig“ plädiert. Mit einem Urteil wird Mitte Juni gerechnet.

Die Veröffentlichung der Karikaturen in „Jyllands-Posten“ hatte zu Ausschreitungen in der islamischen Welt geführt, nachdem Chefredaktion und dänische Regierung mit Hinweis auf die Presse- und Meinungsfreiheit ablehnten, sich für sie zu entschuldigen. André Anwar

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