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Politik: Massenflucht von Irakern an Syriens Grenze

Regierung verlängert Ausnahmezustand / Mindestens zehn Tote bei neuen Anschlägen

Bagdad Im Westirak wird die Lage für die Bevölkerung nach siebentägigen Bombardierungen durch das US-Militär immer kritischer. Amerikanische Kampfflugzeuge und Hubschrauber griffen am Samstag erneut mutmaßliche Stellungen der Aufständischen nahe der Stadt Al- Kaim an der syrischen Grenze an, berichteten Augenzeugen. Die irakische Regierung verlängerte unterdessen angesichts der anhaltenden Gewalt, der am Samstag wieder mindestens zehn Menschen zum Opfer fielen, den Ausnahmezustand.

Bei den US-Angriffen im Rahmen der Operation „Matador“ schlug nach unbestätigten Angaben eine Rakete auf einen Marktplatz der Grenzstadt Al-Kaim ein. Er sei vollkommen zerstört worden. Der Leiter des städtischen Krankenhauses berichtete, die Lage sei so schlecht, dass die Ambulanzen nicht einmal zu den Verletzten gelangen könnten. „Wir brauchen dringend medizinische Hilfe“, erklärte der Arzt. Augenzeugen berichteten von einer Massenflucht der Bewohner aus der Region. Bei den Kämpfen waren nach unbestätigten Angaben bereits in den ersten Tagen über 100 Aufständische getötet worden. Auf amerikanischer Seite bestätigte das Militär den Tod von neun Soldaten.

Die Operation „Matador“ ist mit rund 1000 Marineinfanteristen die größte Offensive der Amerikaner im Irak seit dem Sturm auf die Islamisten-Hochburg Falludscha im vergangenen Herbst. dpa

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